Köln | Derzeit haben an der Kölner Uni die Bauarbeiter das Sagen. So befinden sich derzeit Teile des Hauptgebäudes und des Philosophikums unter einem Baugerüst. Letzte Arbeiten werden am neuen Studierenden-Service-Center erledigt, das über eine Fläche von mehr als 12 000 Quadratmeter verfügt.

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Ein Grund für die hektische Betriebsamkeit auf dem Campus ist der erwartete Ansturm von Schulabgängern beim doppelten Abiturjahrgang im kommenden Herbst. Gestern machte sich Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (SPD) vor Ort ein Bild über die Vorbereitungen für das Wintersemester 2013/14. So besuchte die Landespolitikerin am Morgen die Sporthochschule und am Mittag die Uni sowie die FH in der Südstadt.

„Es ist wichtig, dass alle Studienanfänger gute Chancen auf ein erfolgreiches Studium haben. Wir brauchen diese als Fachkräfte für Wissenschaft und Wirtschaft“, sagt Schulze. Die Hochschulen in NRW seien auf den Ansturm gut vorbereitet. Insgesamt werden 120 000 Erstsemester erwartet. Wichtig sei es vor allem, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, so die Ministerin.

Kooperation zwischen GAG und Studentenwerk für Wohnungen

In Köln sieht man sich da auf einem guten Weg. So gibt es eine Kooperation von Studentenwerk und der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GAG bei der Initiative „Leerstand vermeiden – Wohnraum schaffen“. So sollen 700 zusätzliche Wohnungen für Studenten gefunden werden. „Wir wollen uns dem Thema stellen, auch wenn es nicht leicht ist, in einer wachsenden Stadt wie Köln bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen“, erklärt OB Jürgen Roters. Eine weitere Idee dazu sei das „Wohnen für Hilfe“, bei dem Studenten weniger Miete zahlen, wenn sie den Hauseigentümer beispielsweise im Garten unterstützen.

Das Studentenwerk will in den kommenden zwei Jahren zwölf Millionen Euro in den Wohnheimbau investieren. „Darüber hinaus kooperieren wir mit Wohnungsbaugenossenschaften und werben für neue Angebote für die Privatzimmervermittlung“, sagt Geschäftsführer Peter Schink. Vergrößert werden soll auch das Sitzplatzangebot in den Mensen.

FH hat schon jetzt 2000 mehr Anfänger als früher

Die Fachhochschule sieht sich gut vorbereitet. „Wir haben bereits in diesem Jahr mit 5500 Anfängern 2000 mehr als in früheren Jahren“, sagt Vizepräsidentin Sylvia Heuchemer. Es gebe an der FH neue Studienangebote und Professuren würden vorzeitig neu besetzt. Ein Problem sei die Situation im Ingenieurzentrum auf dem Campus Deutz, wo langwierige Entscheidungsprozesse dringend notwendige Veränderungen verzögerten. „Wichtig ist auch die Beratung von Eltern und Schulabgängern, um ein passgenaues Studium zu finden“, betont Heuchemer.

Bei der Sporthochschule sind die Zahlen der Studienanfänger von 360 auf 600 gestiegen. „Wichtig ist es, die Qualität beim Studium zu halten“, sagt der Vorsitzende des Hochschulrates, Lothar Feuser. Mit mehr als 8000 Quadratmetern neuer Fläche entsteht an der Spoho die größte Erweiterung seit den 70er Jahren. Die Sportstätten werden durch neue Konzepte effizienter benutzt als bislang. Sorgen machen Feuser nur, dass in etwa drei Jahren für die neue Studenten zu wenige Master-Studien plätze zur Verfügung stehen könnten.

Bei der Uni selbst ist schon die Größe der Hochschule eine Herausforderung. „Wir fahren immer unter Volllast“, sagt Rektor Axel Freimuth. Im vergangenen Jahr hat die bereits 2600 mehr Erstsemester aufgenommen als in den Vorjahren. Insgesamt haben 8000 Studenten ihr Studium gestartet. Für die Plätze gab es mehr als 100 000 Bewerbungen. „Wir nutzen die Hochschulpakt-Mittel und andere Mittel sehr zielgerichtet für die Schaffung von Studienplätzen, die Einstellung vor Lehrpersonal und die Verbesserungen der Studienbedingungen“, sagt Freimuth auch mit Blick auf die aktuellen Bauarbeiten. Für den kommenden Herbst werden bis 9000 Studienanfänger erwartet.

Autor: Stephan Eppinger