Köln | aktualisiert | In der nächsten Ratssitzung will das städtische Amt für Brücken, Tunnel und Stadtbahnbau den Baubeschluss zur Zoobrücke vorlegen. Die Sannierungsarbeiten sollen im April 2017 beginnen. Die Kosten für die Erneuerung und Sanierung der Asphaltdeckschicht der Zoobrücke belaufen sich derzeit auf 4,95 Millionen Euro.

Bei der Bauwerksprüfung wurden im Fahrbahnbereich der Zoobrücke größere Schäden festgestellt, als zunächst angenommen. Dabei soll es sich um Spurrinnen, Risse mit so genannter Schollenbildung, nicht vergossene beziehungsweise offene Fugen und lokale Ausbrüche im Belag handeln. Da durch die Bildung der Spurrinnen eine potenzielle Unfallgefahr besteht, sei eine schnellstmögliche Sanierung der Asphaltdeckschicht erforderlich.

Die Stadt geht davon aus, dass während der Sanierungsarbeiten an der Mülheimer Brücke ein Großteil des Verkehrs auf die Zoobrücke ausweichen werde. Daher sei es notwendig, die Deckensanierung auf der Zoobrücke vorzunehmen. Damit soll erreicht werden, dass einerseits der Umfang der Schädigungen durch das erhöhte Verkehrsaufkommen nicht größer werde und andererseits durch ansonsten notwendige, zahlreiche Instandsetzungen das Staurisiko nicht zusätzlich erhöht wird.

Ursprünglich plante die Stadt die Arbeiten zur Erneuerung der Asphaltdeckschicht komplett in Nachtarbeit auszuführen. Bei einer Notfallmaßnahme Ende 2015 wurde jedoch erkannt, dass sich auf der Strombrücke beim Abfräsen der Deckschicht auch die Gussasphaltschutzschicht sowie die Abdichtung auf dem Stahlblech gelöst haben, so dass diese ebenfalls erneuert werden müssen. Um eine dauerhafte Instandsetzung gewährleisten zu können, ist darum ein komplett neuer Aufbau des Fahrbahnbelags erforderlich. Dies mache die Arbeiten im Bereich der Strombrücke aufwändiger, so dass sie nicht allein in Nachtarbeit vorgenommen werden können.

Sanierungsarbeiten beginnen im April 2017

Die Sanierung soll im April 2017 beginnen und voraussichtlich im Oktober 2017 abgeschlossen sein. Damit wolle die Stadt erreichen, dass die Deckschicht der Zoobrücke noch vor Beginn der verkehrswirksamen Maßnahmen im Zusammenhang mit der Grundsanierung der Mülheimer Brücke fertiggestellt ist. Zudem seien einige der anfallenden Arbeiten witterungsabhängig und nur in der Zeit von April bis Oktober durchführbar.

Für die Arbeiten auf der Strombrücke sei eine geänderte Verkehrslenkung vorgesehen. Die Sanierung soll in vier Hauptbauphasen durchgeführt werden, wobei die Bauzeit für die Strombrücke alleine für jede Bauphase schätzungsweise sechs Wochen in Anspruch nehme. Gearbeitet soll im Zweischichtbetrieb inklusive Wochenenden.

Fahrspuren werden nicht reduziert – Geh- und Radweg werden zusammengeführt

Um die Leistungsfähigkeit der Zoobrücke mit drei Fahrspuren in jeder Richtung während der Arbeiten nicht reduzieren zu müssen, sollen Fahrspuren zum Teil auf die gegenüberliegende Fahrbahn verlegt werden. Dazu werden die Bordstreifen der Fahrradwege demontiert und für die Dauer der Arbeiten ein gemeinsamer Geh- und Radweg eingerichtet.

Die Fahrbahnen auf den Vorlandbrücken werden wie ursprünglich von der Stadt vorgesehen nach Abschluss der Hauptarbeiten auf der Strombrücke in mehreren Teilabschnitten abgefräst und anschließend neu asphaltiert. Diese Arbeiten sollen ausschließlich in den Nachtstunden durchgeführt werden, um die Auswirkungen auf den Verkehr möglichst gering zu halten.

ADFC: Sanierungsarbeiten der Zoobrücke fallen zu Lasten des Radverkehrs

Die Sanierungsarbeiten der Zoobrücke sollen im April 2017 beginnen. Kritik kommt vom Allgemeinen Deutsche Fahrrad Club (ADFC). Denn bei den Sanierungsmaßnahmen der Zoobrücke, werde der Radverkehr nicht ausreichend berücksichtigt.

Um den Verkehr auf der Zoobrücke – mit drei Fahrspuren in jede Richtung – nicht zu behindern, sollen Fahrspuren zum Teil auf die gegenüberliegende Fahrbahn verlegt werden. Dazu sollen die Bordstreifen der Fahrradwege demontiert und für die Dauer der Arbeiten ein gemeinsamer Geh- und Radweg eingerichtet werden.

Der ADFC fordere die Stadt deshalb auf, dass die Radwege während der gesamten Maßnahme benutzbar zu lassen. „Es kann nicht sein, dass Fußverkehr und Radverkehr allein die Folgen der Abnutzung der Kölner Brücken durch den Kraftfahrzeugverkehr zu verkraften haben“, so der ADFC. Ein durchgängig zweispuriger Verkehr für Pkw-Fahrer pro Fahrtrichtung wäre für das Vorankommen der Autofahrer sinnvoller, als eine Reduzierung auf zwei Spuren vor dem Kalker Tunnel, so der ADFC.

Darüber hinaus fehle in allen bekannten Planungen die Sanierung der Radverkehrsinfrastruktur auf der Brücke und zur Brücke, sagt der ADFC, denn einige der Schäden auf der Wegstrecke für Radfahrer, habe manche bereits zum Fall gebracht. Zudem werde der Radweg mitten auf der Brücke in einer Nothaltebucht überführt.

Der ADFC kritisiert zudem, dass sie bei den Sanierungsplanungen nicht eingebunden wurden. Daher fordere der Fahrrad Club die Verwaltung auf, bei der anstehenden Generalsanierung der Zoobrücke eingebunden zu werden. Die Einrichtung eines Radschnellweges sei eine der Forderungen des ADFC’s. „Wir können nicht oft genug betonen, dass die im Strategiepapier ‚Köln Mobil 2025‘ angestrebte Entlastung der Stadt um ein Fünftel des Autoverkehrs nicht ohne attraktive Radschnellwege zwischen den Bezirken und zu unseren Nachbarkommunen erreichbar ist. Die Zeit zu handeln ist jetzt.“, so der ADFC.

Autor: ib