Der Sprecher der Grünen Jugend Köln, Jan Adam: „Im Streit um das Autonome Zentrum in Köln-Kalk sieht die Grüne Jugend Köln keine Alternative zur dauerhaften Nutzung der KDH-Kantine durch die Gemeinschaft der autonomen Jugendlichen. In einer Zeit, in der Leistungs- und Erfolgsdruck immer größer werden und psychische Krankheiten um sich greifen, muss es Freiräume geben für die Menschen, die kritisch über das gegebene System nachdenken und einen alternativen Lebensstil entwickeln wollen. Die Mehrheitsgesellschaft kann es sich erlauben, Fluchtpunkte für eine relative Minderheit zu schaffen, die außerhalb der gesellschaftlichen Konventionen und Zwänge leben will. Einer dieser Orte ist in Kalk entstanden; er gibt den dort aktiven Jugendlichen Sinn und Orientierung. Schulen und Gärten kann man auch an jedem beliebigen anderen Ort bauen. Ein gewachsenes kulturelles Konstrukt lässt sich nicht einfach umpflanzen. Die Besetzung des Gebäudes ist zwar nicht mit unseren Gesetzen vereinbar, jedoch moralisch nicht zu verurteilen. Jugendliche haben sich den Raum genommen, den sie brauchen. Wenn das Gebäude jetzt in öffentliche Hand übergeht, muss die Weiternutzung durch die Stadt garantiert werden. Wir kritisieren daher energisch den Vorstoß des stellvertretenden Grünen-Bezirksbürgermeisters Timon Delawari. Seine Ansichten zu der Lage in Kalk entsprechen nicht der der Grünen Jugend und großen Teilen der Partei. Wir fordern ein dauerhaftes Existenzrecht für das Autonome Zentrum Kalk.“

[ag; Foto: Frank Domahs]