Das berichtet die "Bild-Zeitung" (Montagausgabe) unter Berufung auf eine gemeinsame Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene, der Gesellschaft für Hygiene, Umweltmedizin und Präventivmedizin sowie des Bundesverbandes der Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes für den Gesundheitsausschuss des Bundestages. Danach halten die Hygiene-Experten die bisherigen Schätzungen der Zahl der Krankenhaus-Infektionen mit resistenten Erregern für geschönt. Sie beruhten auf einer Studie aus den 90er Jahren, heißt es in der Stellungnahme für die heutige Anhörung im Gesundheitsausschuss zum geplanten Gesetz zur Verbesserung der Krankenhaushygiene.

Die bisherige Größenordnung der Infektionen und Todesfälle sei "als extrem niedrig einzustufen" und müsse wegen der größeren Anzahl von Patienten und in der Studie nicht erfasster Infektionsfälle "sicher nach oben korrigiert werden". Statt der bisher angenommenen 400.000 bis 600.000 Infektionsfälle müssen von "einer Mindestzahl von 700.000" Infektionen ausgegangen werden. Auch die Zahl der geschätzten Todesfälle von 7500 bis 15.000 durch sogenannte nosokomiale Infektionen müsse "nach oben korrigiert" werden. Stattdessen sei "mit bis zu 30.000 Todesfällen pro Jahr" zu rechnen. Es müsse zudem davon ausgegangen werden, dass sich Patienten nicht nur in Krankenhäusern, sondern auch in Pflegeheimen immer häufiger mit resistenten Keimen infizieren.

[dts]