Der Kölner Fanklub "Wilde Horde" hat sich nach dem tätlichen Angriff von Mitgliedern auf zwei Polizisten entschuldigt. "Die Wilde Horde Köln 1996 möchte sich hiermit für das nicht zu tolerierende Verhalten einiger weniger Mitglieder beim 1. FC Köln, bei allen Fans unseres geliebten Vereins, bei unseren Freunden und insbesondere bei den verletzten Personen entschuldigen", hieß es in einer Stellungnahme. Die Wilde Horde kündigte nun an, dass der Club außerhalb der Südkurve des 1. FC Köln in der nächsten Zeit nicht mehr als Wilde Horde auftreten wird. "Wir werden zu den nächsten Heimspielen keinen Stand aufbauen, es wird keinen Verkauf unseres Fanzines „Mentalita Kölsch“ geben und auch Aufkleber, Mützen und sonstige Südkurvenartikel können bis auf Weiteres nicht mehr bei uns erworben werden", heißt es in der Stellungnahme. Außerdem wollen sie in dieser Zeit auch außerhalb der Kurve nicht mehr als Gruppe zu erkennen sein. Dies soll so lange angehalten werden, "bis sich einige unserer Mitglieder, wie aber auch einige Ultras aus unserem direkten Umfeld wieder auf die Fundamente besinnen, auf denen unsere Gruppe aufgebaut ist", so der Club. Zudem sollen an dem Vorfall beteiligte Gruppen sanktioniert und aussortiert werden.

Nach dem Bundesligaspiel des 1. FC Köln gegen den deutschen Meister Bayern München am vergangenen Samstag hatten nach Darstellung der Polizei mehr als 20 Mitglieder der Ultra-Gruppe einem Polizisten erst seine Dienstmütze entwendet und dann brutal auf den Beamten eingeschlagen, als dieser die Herausgabe seiner Mütze forderte. Nach Augenzeugenberichten sollen die Ultras immer wieder mit großer Wucht auf den Beamten gesprungen sein, als dieser längst wehrlos auf dem Boden lag. Auch der zweite Polizist und ein Mitarbeiter der Kölner Sportstättengesellschaft seien brutal angegriffen worden.

Schwere Vorwürfe gegen den 1. FC Köln
"Dass es nicht zu tödlichen Verletzungen des Polizisten gekommen ist, ist nur dem beherzten Eingreifen einer zur Hilfe geeilten Gruppe von Beamten der Bereitschaftspolizei zu verdanken", schrieb die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in einer Pressemitteilung und erhob schwere Vorwürfe gegen den 1. FC Köln. "Wenn ein Verein Ultras öffentlich hofiert, obwohl bekannt ist, dass es aus ihren Reihen in der Vergangenheit wiederholt zu massiven Gewalttätigkeiten gekommen ist, stellt sich die Frage nach der Mitverantwortung des Vereins", sagte der nordrhein-westfälische GdP-Vorsitzende Frank Richter. Die "Wilde Horde" kündigte unter anderem an, "beteiligte Personen aus unserer Gruppe zu sanktionieren und auszusortieren".

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[sid]