Unter den Augen von Heiner Brand, der wenige Stunden zuvor seinen Verbleib als Bundestrainer verkündet hatte, zeigte der VfL Gummersbach im ersten Spiel nach der WM-Pause eine ganz starke Leistung. Nach dem frühen 0:1 glich Vedran Zrnic, der bei der zurückliegenden Handball-WM in Schweden zum besten Rechtsaußen des Turniers gewählt worden war, zum 1:1 aus und der VfL geriet von da an nicht mehr in Rückstand. Die Mannschaft von Trainer Sead Hasanefendic packte in der Defensive kräftig zu und ließ die Gäste in den ersten 30 Minuten nur 9 Tore erzielen. Immer wieder brach etwa Neu-Nationalspieler Patrick Wiencek aus dem Deckungsverbund aus und schnappte sich die Göppinger Angreifer. Die sahen sich zudem einem heute bärenstarken Goran Stojanovic gegenüber, der in der ersten Halbzeit sogar einen 7-Meter von Maximilian Schubert parierte. So engagiert wie in der Defensive gingen die Gummersbacher auch im Angriff zu Werke. Mit schnellen Gegenstößen rissen sie Löcher in die gegnerische Abwehr und lagen zeitweise mit fünf Toren vorne. Darunter ein vom Publikum umjubeltes Tor nach Kempa-Trick durch Christoph Schindler, der heute auch seinen Vertrag bei den Oberbergischen vorzeitig um zwei Jahre bis Juni 2014 verlängerte.
 
In der zweiten Halbzeit enteilten die Hausherren Frisch Auf endgültig. Vedran Zrnic war aus sieben Metern mehrmals erfolgreich, gemeinsam mit seinen Mannschaftskollegen nutze er die Tempogegenstöße konsequent aus und nun hielt die Nummer zwei im Gummersbacher Tor, Vjenceslav Somic, einen Strafwurf. Den Schlusspunkt setzte in der 60. Minute schließlich der VfL-Kreisläufer Patrick Wiencek mit dem Tor zum 29:23.
 
Mit dem Sieg gegen die Schwaben vor 1949 Zuschauern in der Eugen-Hass-Halle glückte der Mannschaft von Trainer Sead Hasanefendic nicht nur die Revanche für die im Hinspiel erlittene Niederlage (26:37) in Göppingen, sondern der VfL machte auch Boden auf die Europapokalplätze gut.

Stimmen zum Spiel:
Sead Hasanefendic, Trainer VfL Gummersbach: Wir haben aggressiv verteidigt und waren schnell im Angriff. Die Mannschaft hat heute wirklich gut gespielt und ein großes Ergebnis erreicht. Gegen eine Mannschaft wie Göppingen, die Hamburg und die Rhein-Neckar-Löwen geschlagen hat, mit sechs Toren Abstand zu gewinnen, ist eine tolle Sache.

Velimir Petkovic, Trainer Frisch Auf Göppingen: Uns hat die Pause offensichtlich nicht gut getan. Wir sind mit großen Ambitionen hier angereist. Doch wir haben einfach nicht ins Spiel gefunden. Haben schlecht verteidigt und waren schwach beim Abschluss.

Statistik: VfL Gummersbach – Frisch Auf Göppingen 29:23 (11:9)

Tore für VfL Gummersbach: Zrnic 10/6, Pfahl 5, Vukovic 5, Krantz 3, Wiencek 3, Schindler 2, Lützelberger 1

Frisch Auf Göppingen: Oprea 5/1, Schöne 4, Thiede 4, Haaß 3/1, Kaufmann 3, Horak 2, Kneule 1, Späth 1

Zuschauer: 1949
Strafminuten: 6 / 8

[ag, Quelle: VFL]