Im Infozelt steht ein riesiges Modell des neuen Stadtviertels.

In Ihrem kurzen Statement brachte es Bezirksbürgermeisterin Helga Blömer-Frerker auf den
Punkt, hier im Westen liegen die Wachstumschancen für den Wohnungsbau im Bezirk 3, denn in Lindenthal und in Stadtnähe gibt es keine freien Flächen mehr. Seit 10 Jahren plant die Amand Gruppe, die Stadt Köln gemeinsam mit den Widdersdorfer Bürgern das Ausbauvorhaben. Dazu muss man wissen, daß nach den Prognosen in den kommenden Jahren die Kölner Bevölkerung wachsen wird und daher dringend Wohnraum geschaffen werden muss. Die Stadt Köln spricht von 40.000 Einheiten die geschaffen werden müssen. Wohnraum der ein vielfältiges Angebot für jeden Anspruch definiert wird vorrangig gesucht werden. Diese Anforderungen an moderne Wohnformen scheint den Planern in Widdersdorf gelungen zu sein. Zumindest gewinnt man den Eindruck wenn man die Planungen studiert. Entlang der Zufahrten Geschosswohnungsbau, dahinter alle Formen von Einfamilienhäusern. Vom freistehenden Haus mit großem Grundstück bis zum Reihenhaus, alles und vieles ist möglich. Das Baugebiet ist auch stilistisch aufgeteilt, da gibt es die rheinische Siedlung mit klassischem roten Klinker oder der mediterane Stil.

Die Infrastruktur im Veedel gut – die Anbindung an die Stadt noch nicht optimal
Besonders beeindruckend ist die Infrastruktur im zukünftigen Veedel. Eigentlich fehlt nur noch ein Krankenhaus, dann wäre man fast autark. Grundschule, hier ist schon mit den Arbeiten begonnen worden, die Fundamente sind bereits gegossen, die Internationale Friedensschule Köln, ein einmaliges Projekt in Deutschland, Kindergärten, betreutes Wohnen, Einkaufen und eine brandneue Sportanlage werden gebaut. Zur bald sechsspurig ausgebauten Autobahn A1 wird es einen Lärmschutzpark geben, in dem der Aushub verbaut wird. Angebunden ist das neue Veedel noch nicht optimal. Eigentlich fehlt für den dann auf 10.000 Bürger anwachsenden Stadtteil Widdersdorf eine Anbindung an den öffentlichen Schienenverkehr. Hier machte Streitberger den Planern wenig Hoffnung, das sei finanziell zur Zeit nicht zu stemmen, allerdings werde man die bestehenden Busverbindungen ausbauen.


Präsentierten den Vertrag: Norbert Amand und Dr. Walter-Borjans, Kölns Wirtschaftsdezernent

Grundstücksverkauf unter Dach und Fach
Mit der Unterschrift des Kölner Oberbürgermeisters unter den städtischen Grundstücksverkauf
kann das Projekt nun mit Siebenmeilenstiefeln loslegen. Zwar muss der Rat der Stadt Köln noch formell zustimmen, in der Sitzung am 14. Dezember 2006, aber die Riesenbagger und die LKW sind schon vor Ort und beginnen mit den Erschließungsmassnahmen. 106 Millionen Euro kosten alleine die Grundstücke nach Auskunft von Großinvestor Amand. 15 Bauträger und Architektengruppen sind am Vorhaben beteiligt, davon beschäftigt jeder 4-6 Subunternehmer und die wieder 4- 8 lokale Handwerksunternehmen. Widdersdorf wird zum Jobmotor für die Kölner Handwerksbranche.

Auch die Widdersdorfer Bürgerinnen und Bürger versprechen sich neue Impulse, so hofft Elmar Frantzen, der Vorsitzende der Widdersorfer Dorfgemeinschaft, zum Beispiel auf Belebung der örtlichen Karnevalsgesellschaft und dass es wieder eine Kirmes in Widdersdorf gibt. Auch Zweifler gibt es die den Dorfcharakter gefährdet sehen. Die Amand Gruppe will offen kommunizieren und baut derzeit ein für alle offenes Informationszentrum, das das Zeltprovisorium an der Neuen Sandkaul ablösen soll.

Mehr Infos zu Widdersdorf Süd gibt es im Netz: www.prima-colonia.de

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung