Gegen 3:00 Uhr heute morgen wurde die Polizei von Nordhausen informiert, daß drei Jugendliche im Weltjugentagslager des Klosters Volkenroda randalieren. Dabei wurde auch ein Schuß in einem Zelt abgegeben. Dieser traf eine Zeltstange und prallte  von dort ab. Zum Glück kam kein Mensch zu Schaden. Die Polizei reagierte nach eigenen Aussagen umgehend und leitete eine Fahndung nach den Tätern ein. In Volkenroda fiel den Beamten das Fahrzeug der drei jungen Männer auf, da auf der Hutablage offen und gut sichtbar ein Luftgewehr lag.


 


Die drei jungen Männer wurden festgenommen und schwiegen zuerst beharrlich zu den Fragen und Vorwürfen der Polizei. Einer der Männer schließlich offenbarte sich den Polizisten und erzählte die ganze Wahrheit. Man war nach der Randale im Zeltlager in die Wohnung eines der Beschuldigten gefahren und hatte dort eine brennbare Flüssigkeit in einer Flasche gemixt. Dann waren die drei jugendlichen mit dem festen Vorsatz loegefahren und wollten eines der Zelte anzünden. Die Staatsanwaltschaft erließ Haftbefehl, wegen der Verabredung zu einem Verbrechen der schweren Brandstiftung. Der Haftbefehl wurde unter Auflagen außer Vollzug gesetzt, so daß die drei jungen Männer wieder auf freiem Fuß sind.


 


Das Bistum Erfurt äußerte sich bestürzt über die Vorfälle in Volkenroda:


„Wir sind froh und dankbar, dass es keine Verletzten gegeben hat und die Polizei Schlimmeres durch die schnelle Festnahme von zwei jungen Männern und einem Minderjäh-rigen verhindern konnte. Offensichtlich hatten die mutmaßlichen Täter noch einen Brandanschlag geplant.


 


Die Tat ist auf das Entschiedenste zu verurteilen, auch wenn Alkohol im Spiel war. Der Überfall war vermutlich fremdenfeindlich motiviert. Das Ziel kann daher nicht zufällig gewählt worden sein: Junge Menschen aus vielen verschiedenen Ländern der Erde, die mit Hunderttausenden anderer Jugendlichen zu einem internationalen, friedlichen und völkerverbindenden Treffen zusammenkommen!


 


Die Tat wirft einen Schatten auf den Weltjugendtag, aber er wird weder die Tage der Begegnung in Thüringen noch den Weltjugendtag in Köln verdunkeln oder gar verhindern. Denn nur im friedlichen Miteinander von Menschen unterschiedler Nation können wir erfahren, dass Fremde Gäste und ein Segen sind. Das bezeugt der Weltjugendtag bereits auf beeindruckende Weise – hier in Thüringen wie im übrigen Deutschland. Wir sind immer noch unterwegs – nach Köln und in eine Zukunft, die keine Gewalt und Fremdenhass mehr kennt.“, so der Pressesprecher des Erzbistum Erfurt.