Zack, zack, zack – blitzschnell hackt Kochlehrling Thomas Schnell einen dicken Bund duftender Petersilie mit einem großen, blitzenden Messer. Zwischendurch rührt er in einem Topf Quark, Créme fraiche, Salz, Pfeffer und Feigensenf zu einem leckeren Dipp zusammen. „Ich will Koch werden, weil ich gerne esse und koche“, erzählt der 18-Jährige. Der junge Mann aus Wermelskirchen nimmt an einem Schaukochen beim Welt-Köche-Tag teil. In seiner Heimatstadt macht er eine Kochlehre, ist gerade im zweiten Lehrjahr. „Meine Mutter ist Köchin und hat auch bei uns zu Hause immer viel gekocht. Das fand ich gut“, erklärt Schnell, wie er zum Berufswunsch kam. Er habe seiner Mutter immer gern in der Küche geholfen und auch schon mal das komplette Weihnachtsmenue für die Familie zusammengebrutzelt. Die Arbeit mache ihm großen Spaß, erzählt Thomas Schnell. „Mir gefällt, dass man beim Kochen selbst entscheiden kann und seine Persönlichkeit einbringen kann“, sagt der 18-Jährige. Das viele Stehen bei der Arbeit und die Arbeitszeiten allerdings seien anstrengend. Für die Zeit nach der Lehre hat er noch keine konkreten Pläne. Jetzt schneidet er mit flinken Händen erstmal Blutwurst in Scheiben, denn sein Hauptgericht beim Schaukochen heute auf dem Welt-Köchte-Tag ist „Himmel un Ääd“.


Foto: Ernst Vleer begrüßt die Gäste auf dem Welt-Köche-Tag, daneben Holger Wegmann, Präsident vom Verband der Köche Deutschlands e.V.

Veranstaltung mit Tradition
Zehn Showküchen, sechs Bühnen, Sonderschauen, internationale Kochkunstwettbewerbe, um die 30 Sterneköche, jede Menge Hobbyköche, Überraschungen und eine Party erwarten die Besucher des Welt-Köche-Tages / Laurentiustag in der Messehalle 10 vom 14. bis zum 16. August. Die Veranstaltung hat Tradition: 1986 wurde sie auf Initiative des Verbandes der Köche Deutschlands e. V. zum ersten Mal ausgerichtet.  Seither veranstaltet jedes Jahr ein anderer Zweigverein des Berufsfachverbandes in einer anderen Stadt den Laurentiustag. 2009 findet er zum ersten Mal in Köln statt, organisiert vom „Colonia Kochkunstverein und Gasteria 1884 e.V.“. Eigentlich handelt es sich beim Laurentiustag um eine nationale Veranstaltung, der „Colonia Kochkunstverein“ lädt aber dieses Jahr auch international ein. Daher der Titel: Welt-Köche-Tag. 144 Aussteller sind vertreten, es werden 12.000 Besucher erwartet.

Kochbanane und Schweinebraten
Im Bereich der Industrieküchegeräte gäbe es interessante Neuigkeiten, berichtet Ernst Vleer, Vorsitzender des „Colonia Kochkunstverein & Gasteria 1884 e.V.“. Zu neuen Trends bei den Lebensmitteln erklärte er, die Kochbanane als Beilage sei groß im Kommen. Kochbananen könne man braten, dünsten, kochen und vielfältig zubereiten, erläutert Vleer. In der asiatischen und südamerikanischen Küche wird die Kochbanane viel verwendet.

Köche im Dom
Am Samstag präsentieren sich die Köche auch in der Innenstadt. Nach einem Gottesdienst im Kölner Dom laufen sie beim Marsch der Nationen über die Deutzer Brücke zur Messe. Für Veranstalter Ernst Vleer ein absolutes Highlight. Der Weltköchetag geht noch bis Sonntag. Den letzten Weltköchtetag habe es in den 30er Jahren in Chicago gegeben, erklärt Ernst Vleer. Die Amerikaner, so berichtet er weiter, seien von der Wiederbelebung der Veranstalter sehr angetan und wollten 2011 einen „Welt-Köche-Tag“ in New York veranstalten.

Stephanie Broch für report-k.de / Kölns Internetzeitung