Das Symbolbild zeigt eine Regionalbahn am Kölner Hauptbahnhof.

Köln | Vor elf Wochen hat das Deutschlandticket gestartet. Viele Studierende sind verunsichert, wie es mit dem Semesterticket weiter geht. Das Landes-Allgemeine Studierendenausschüsse (ASten)-Treffen NRW kritisiert, dass die Studierende immer noch keine Gewissheit haben, wie es um Semesterticket steht.

Die Unsicherheit unter den Studierenden drohe den Verkehrsverbünden laut des Landes-ASten-Treffen NRW zu einer Kündigungswelle der Ticketverträge. So würden sich viele ASten derzeit darauf vorbereiten, die teilweise seit 30 Jahren laufenden Vereinbarungen mit den lokalen Verkehrsunternehmen zu beenden. „Die Mobilität der armutsgefährdeten Gruppe der Studierenden steht auf der Kippe“, heißt es seitens des Landes-ASten-Treffen NRW.

Die Blockade einzelner Bundesländer und des Bundesfinanzministeriums stellt, laut Katharina Rummenhöller, Koordinatorin des Landes-ASten-Treffens NRW, Studierendenschaften in NRW vor große Probleme. „Nach Monaten ergebnisloser Gespräche mit Verkehrsunternehmen und der Landespolitik braucht es endlich eine Lösung, wie das Semesterticket gerettet werden kann. Kündigungen, die viele ASten gerade vorbereiten, müssen verhindert werden. Sonst stehen auch viele Verkehrsunternehmen vor finanziellen Problemen“, fügt sie hinzu.

Die derzeitig vorbereiteten Kündigungen basieren laut Landes-ASten-Treffen NRW auf der rechtlichen Einschätzung zweier Rechtsgutachten. Der Preisabstand zwischen dem neu eingeführten 49-Euro-Ticket und den bestehenden Semestertickets sei zu gering, ein Gericht könne die Solidarfinanzierung der Studierendentickets deswegen für unrechtmäßig erklären. Damit würde sich für viele Studierende die Mobilität verteuern. Für lokale Verkehrsunternehmen würde so eine sichere und verlässliche Finanzierung wegfallen.

David Wiegmann, Koordinator des Landes-ASten-Treffens NRW, ergänzt: „Auch die individuelle Ebene muss bedacht werden. Viele Studierende zahlen jetzt mehr für ihr Semesterticket als Arbeitnehmer:innen für ihr Jobticket. Dabei sind ein Drittel aller Studierenden armutsgefährdet.“

rs