Bisher gekaufte Tickets bleiben gültig
Die Verkehrsunternehmen im VRS haben in ihrer gestrigen Sitzung einstimmig beschlossen, den Verkauf schnellstmöglich, spätestens aber bis zum 31. März, einzustellen. Denn die Einführung des Tickets war an die Bereitstellung von Fördermitteln des Landes gekoppelt. Ohne diese Zuschüsse können die rabattieten Tickets laut VRS nicht angeboten werden. Im Landeshaushalt 2012 waren für die so genannten Sozialtickets 30 Millionen Euro eingeplant, der VRS sollte davon mindestens 5,3 Millionen Euro erhalten.  Weil sich der Landtag nun vor dem Beschluss des Haushalts aufgelöst hat, ist es unkalr, ob die neue Regierung die Mittel zur Verfügung stellen wird. Der nunmehr verhängte Verkaufsstopp stehe im Einklang mit allen Gremienbeschlüssen, dem gestellten Tarifantrag bzw. der auf dieser Grundlage ausgesprochenen Tarifgenehmigung seitens der Bezirksregierung Köln als zuständige Tarifgenehmigungsbehörde.

Die bisher verkauften 4erTickets MobilPass können bis zum 31. Dezember 2012 weiter genutzt werden. Zu einer Wiederaufnahme des Verkaufs der rabattierten Tickets außerhalb der Städte Bonn und Köln wird es erst dann kommen, wenn eine neue Landesregierung mit der Verabschiedung des Haushaltes 2012 die entsprechenden Fördervoraussetzungen für 2012 und darüber hinaus schafft.

Verkauf geht in Köln weiter
Vom Verkaufsstopp ausgenommen bleiben die Städte Bonn und Köln, in denen bereits seit mehreren Jahren rabattierte Tickets für einkommensschwache Personen angeboten werden. Hier können von Inhaber des Köln-Passes bzw. Bonn-Ausweises weiterhin rabattierte Tickets gekauft werden. Die Preise und Nutzungsmöglichkeiten für MonatsTickets bzw. 4erTickets der Preisstufe 1 b (Fahrten innerhalb der Stadtgebiete Köln bzw. Bonn) bleiben hier vorerst unverändert.

Grünen-Politiker Klocke: Wegen des Überpokerns der Linken müssen die Berechtigten auf ihr Ticket verzichten"
"In den Haushaltsgesprächen mit den Linken hatten die Grünen vorgeschlagen, die Mittel des Sozialtickets auf 50 Millionen Euro zur erhöhen, damit eine Übertragbarkeit des Tickets, bessere Werbung oder Einbindung in örtliche Sozialpässe finanziert werden können – gegebenenfalls auch die Reduktion des Ticketpreises. Als Antwort beharrte die Linke auf ihrer Forderung auf ein landesweit gültiges Ticket für 15 Euro für Fahrten von beispielsweise Aachen bis Minden. Dies hätte den Landeshaushalt mit gut 250 Millionen Euro belastet. Eine erste Analyse der Nachfrage zeigt, dass gerade in Orten in denen schon langjährig ein Sozial- oder Mobilitätsticket angeboten wird – idealerweise im Rahmen eines örtlichen Sozialpasses – hohe Nachfragequoten erreicht werden. Bonn, Bünde, Münster, Bielefeld oder Köln erreichen hier teilweise mit knapp 20 Prozent hohe Werte. Wegen des Überpokerns der Linken auf Landesebene müssen die Berechtigten im VRS ab April wohl leider wieder auf ihr Ticket verzichten. Nur für die beiden Städte Köln und Bonn wird es wahrscheinlich eine Sonderregelung geben. Allerdings: Statt dies von der rot-grünen Landesregierung geplanten Sonderzuweisung zu finanzieren, werden nun diese beiden Städte die Mehrkosten als Eigenanteil zu tragen haben", erklärte heute der grünen Landespolitiker Arndt Klocke aus Köln.

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