14:10 Uhr > Innenminister Schünemann und Friedrich rufen Bevölkerung zu Wachsamkeit auf
Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) und Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) haben die Bevölkerung nach dem Tod des Al-Kaida-Chefs Osama Bin Laden zu besonderer Wachsamkeit aufgerufen. Dem Nachrichtenmagazin "Focus" sagte Schünemann, er gehe von einer "höheren Wahrscheinlichkeit" für Terroranschläge aus. Wenn jemand Hinweise auf die Radikalisierung von Menschen in seinem Umfeld habe, müsse er "unbedingt die Behörden informieren", so der Landesminister. Bundesinnenminister Friedrich sagte dem Magazin: "Die Festnahmen in Düsseldorf und Bochum in der letzten Woche haben erneut gezeigt, dass wir Angriffsziel des Al-Kaida-Terrorismus sind." Es gebe keine konkreten Hinweise, dass sich nach dem Tod von bin Laden die Sicherheitslage entscheidend verschärft habe. "Aber wir müssen wachsam bleiben", betonte Friedrich.


11:20 Uhr > Ehemaliger CDU-Generalsekretär Geißler hält US-Kommandoaktion gegen Bin Laden für gerechtfertigt
Der ehemalige CDU-Generalsekretär Heiner Geißler hält das Vorgehen der US-Regierung gegen Osama Bin Laden für rechtmäßig.
Dem Deutschlandfunk sagte der Stuttgart-21-Schlichter: "Es ist doch ganz selbstverständlich, dass sich auch eine Demokratie verteidigen darf. Es ist ein Akt des Verteidigungsrechtes gewesen." Die Vereinigten Staaten und die Nato würden sich in einem Krieg mit Al-Kaida befinden. "Im Grunde genommen ist diese Aktion ein Stoßtrupp-Unternehmen gewesen im Rahmen dieses Krieges", so Geißler weiter. Die Kritik an Angela Merkel, weil diese sich erfreut über den Tod Bin Ladens gezeigt hatte, hält Geißler für übertrieben: "Zum Christlichsein gehört auch, dass man nicht jede Äußerung, die jemand anders tut, dann sofort, ich will mal so sagen, pedantisch und moralisierend auf die Goldwaage legt." Er selbst halte den Tod Bin Ladens für einen "Akt der Gerechtigkeit".

11:15 Uhr > Branchenverband warnt vor Spam-Mails mit Todesfotos von Osama Bin Laden
Der Hightech-Branchenverband Bitkom warnt vor so genanntem Sensations-Spam, bei dem Kriminelle Links zu vermeintlichen Videos oder auch Bildern von Großereignissen wie aktuell dem Tod von Osama bin Laden verschicken. Wer auf den Link zu einer Webseite klicke, laufe laut Bitkom Gefahr, sich unbemerkt ein Schadprogramm auf den Rechner zu laden. Die Betrüger setzen hierbei auf die Neugierde der Internetnutzer, die durch wichtige und aktuelle Ereignisse angeregt wird. In der Vergangenheit wurden die trügerischen Links meist ausschließlich per Massen-Spammail verschickt, mittlerweile macht sich das Phänomen auch in sozialen Netzwerken breit. Hinter der Nachricht eines Community-Freundes verbirgt sich dann in Wirklichkeit der Link zu einem Virus. Kriminelle versuchen auf diesem Weg eine Hintertür zum Computer des Opfers zu erlangen. Auf diese Weise können nachfolgend persönliche Daten wie Name, Adresse, Passwörter, Konto- und Kreditkartennummern vom Rechner des Opfers ausgespäht werden.

10:45 Uhr > Vorsitzender des Zentralrats der Muslime kritisiert Merkel wegen Äußerung zu Bin Laden
Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, hat die Äußerung von Bundeskanzlerin Merkel zum Tod Osama Bin Ladens kritisiert.
"Als Bundeskanzlerin mit Vorbildcharakter für Deutschland und als Vorsitzende einer christlichen Partei ist dieser Satz in Hinblick einer angemessenen Pietät suboptimal", sagte Mazyek der "Rheinischen Post"(Donnerstagausgabe). Mazyek warnte auch davor, Terror mit gleicher Münze heimzuzahlen: "Der Terror in der Welt hat viel Perversion in die Weltgemeinschaft hineingetragen. Es liegt nun an uns, sich davon nicht anstecken zu lassen und jener Logik des Todes mit Würde und Entschlossenheit zu begegnen und nicht mit gleicher Münze zurückzuschlagen. Das macht uns dann wahrhaft größer."

[dts]