Vier Schülerinnen der Klasse 6b des Irmgardis Gymnasiums in Köln sind an der Schweinegrippe erkrankt. Bereits am Montag meldete sich eine Schülerin der Klasse krank. Gestern verließ dann die Hälfte der Klasse den Unterricht, um nach Hause zu gehen. Sie alle hatten Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Das auffälligste Symptom ihrer Krankheit war jedoch der Husten. „So einen heftigen Husten habe ich lange nicht erlebt“, sagt Schuldirektorin Angelika Otterbach. Inzwischen wurde bereits bei drei weiteren Mitschülerinnen das Virus festgestellt. Dabei erwartet die Schuldirektorin, dass noch weitere Kinder erkranken. In enger Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt beschloss Ottersbach daher, dass für die Schüler der gesamten Schule am kommenden Freitag, 12. Juni, der Unterricht ausfallen wird. Die Klasse 6b blieb schon heute Zuhause. So hofft man, der Ausbreitung der Schweinegrippe entgegenwirken zu können. Denn die Inkubationszeit beträgt üblicherweise ein bis fünf Tage.

Ursache weiterhin unbekannt
Wie oder bei wem sich die Mädchen der Klasse 6b angesteckt haben, steht derzeit noch nicht fest. Sie waren jedenfalls nicht im Ausland, wie es bei den bisherigen Kölner Patienten der Fall war. Alle vier Schülerinnen können glücklicherweise Zuhause behandelt, denn auch bei ihnen verläuft die Krankheit recht milde. Gesundheitsdezernentin Marlis Bredehorst zeigte sich heute erleichtert darüber, dass die Erkrankungen bislang so leicht verlaufen. Auch Jan Leidel, Leiter des Kölner Gesundheitsamtes, betonte: „Es besteht kein Grund zu großer Besorgnis.“ Dass sich die Schweinegrippe nun an einer Kölner Schule ausbreite, sei zu erwarten gewesen. Überraschender Weise könne man feststellen, dass sich insbesondere junge Menschen schnell untereinander anstecken würden. Dagegen würden Erwachsene, selbst wenn sie in engem Kontakt zu einer infizierten Person stünden, häufig selbst nicht krank. So haben sich selbst nächste Angehörige der bislang fünf erkrankten Kölner nicht angesteckt. „Darauf kann man sich aber natürlich nicht verlassen“, betonte Leidel.

Ein entdeckter Impfstoff gegen die Schweinegrippe wird derzeit produziert. Bernhard Schoenemann, stellvertretender Leiter des Gesundheitsamts, vermutet jedoch, dass es noch einige Wochen dauern wird, bis dieser auf dem Markt erscheint. Bis dahin sollte sich jeder, der Symptome der Grippe bei sich entdeckt, bei seinem Kinder- oder Hausarzt melden. Weitere Informationen erhalten Bürger bei Hotline der Stadt, des Landes und des Bundes.

Hotlines
Gesundheitsamt der Stadt Köln: (0221) 221-24728 oder -24648, von Montag bis Freitag zwischen 8 Uhr und 18 Uhr
Bundesgesundheitsministerium: 0800- 4400550 (kostenlos), von Montag bis Donnerstag zwischen 8 bis 18 Uhr, am Freitag von 8 bis 12 Uhr
Landesministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales: 0180-3100210 geschaltet, die Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung
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