Mit einem Durchschnittsalter von gerade einmal 24 Jahren startet der VfL Gummersbach in die neue Saison. Damit gehört der VfL in diesem Jahr zu den jüngsten Mannschaften der Liga. Mit Ole Rahmel, Jonathan Eisenkrätzer, Robin Teppich, Adrian Rother und Markus Hammerschmidt sind fünf Spieler aus der vereinseigenen Akademie nun zu den Profis gestoßen. Auch bei den weiteren Neuzugängen wurden ausschließlich junge Spieler verpflichtet. Die „Youngster“ stehen nun vor der Aufgabe, die Lücke der erfahrenen Abgänger Momir Ilic, Nandor Fazekas und Alexis Alvanos zu schließen. Neuer Spielführer wird nach dem Wechsel von Ilic zum THW Kiel Kreisläufer Gunnarsson. Der 29-jährige isländische Nationalspieler ist der dienstälteste Profi beim VfL und geht bereits seit 2005 auf Torjagd für die Gummersbacher.

Saisonziel: Top-Ten der Liga
„Man darf von dieser jungen Mannschaft auf Anhieb noch keine Wunderdinge erwarten“, meint Trainer Sead Hasanefendic. Das erklärte Saisonziel sind dennoch die Top-Ten der Liga. Außerdem will der VfL beim Pokal der Pokalsieger und beim DHB-Pokal in den Final Four mitspielen. Die Saisonvorbereitung verlief bislang viel versprechend. Die Gummersbacher gewannen die Vorbereitungsturniere in Kleinostheim und Linden. Und das trotz einiger Verletzungssorgen. So verletzte sich Torwart Lucau im ersten Training an der Schulter, und Adrian Wagner sowie Robin Reppich leiden an Achillessehnenbeschwerden. Auch das Testspiel gegen den französischen Erstligisten Toulouse HB konnte der VfL für sich entscheiden.

VfL bekommt Krise zu spüren
Der Saisonetat liegt bei 5,2 Millionen Euro. Damit ist er um 300.000 Euro kleiner als im vergangenen Jahr. Denn die Wirtschaftskrise bekommt auch der VfL zu spüren. „Wir müssen in allen Bereichen Kosten sparen“, sagt Francois-Xavier Houlet, Geschäftsführer des VfL. Auch die Kosten für den Spielerkader müssen reduziert werden, kündigte Aufsichtsratsvorsitzender Claus Horstmann an. Die Verantwortlichen zeigten sich heute dennoch positiv gestimmt. „Wir werden weiter kämpfen“, erklärte Houlet. Dazu wolle man nun verstärkt auch auf die Nachwuchsarbeit setzen. Sich auch wegen des Sparkurses wird der VfL Gummersbach in der kommenden Saison acht der Heimspiele in der Eugen-Haas-Halle austragen. Die restlichen neun Spiele werden weiterhin in der Lanxess Arena stattfinden. Hauptgrund für diesen Wechsel seien jedoch die rückläufigen Zuschauerzahlen. „Es macht keinen Spaß in einer so großen Halle vor nur rund 2.000 Zuschauern zu spielen“, betonte Trainer Hsanefendic. Dennoch sei es immer wieder ein Erlebnis in der großen Arena aufspielen zu dürfen.

Familienticket für die Heimspiele
In der kommenden Saison kann die gesamte Familie beim VfL mitjubeln: Für 44 Euro können zwei Erwachsene und zwei Kinder in speziellen Familien-Blöcken der Lanxess Arena den Handballern zusehen. Die Familientickets sind an den bekannten Vorverkaufstellen erhältlich. Eine weitere familienfreundliche Neuerung: Ab der neuen Saison gibt es einen Gummi-Känguruh-Club für Kinder zwischen vier und 12 Jahren. Der erste Kinderclub in der Handballbundesliga bietet regelmäßige Treffen mit den VfL-Spielern für Fotos und Autogramme, 10 Prozent Rabatt auf alle Fanartikel und an jedem Spieltag das Spieltagsmagazin kostenlos sowie weitere Vergünstigungen und Aktionen. Der Mitgliedsbeitrag im Club beträgt 20 Euro jährlich. Die VfL-Dauerkarteninhaber zwischen vier und 12 Jahre sind automatisch Mitglied im Club. Für sie entfällt der Mitgliedsbeitrag. Mit der Aktion möchte der VfL Kinder für den Handballsport begeistern.

Aktualisiert um 17:30 Uhr
Spieler wollen ihrem Verein helfen
GmbH-Geschäftsführer Francois Xavier Houlet und Aufsichtsratsvorsitzender Claus Horstmann haben die Mannschaft heute in einem Gespräch über die kritische finanzielle Situation informiert und das Team um seine Mithilfe gebeten. Die Mannschaft zeigte sich gesprächsbereit, so dass es in den nächsten Tagen weitere Treffen geben wird. Bei denen soll über Möglichkeiten der Gehaltseinsparung gesprochen werden. „Wir müssen in allen Bereichen die Kosten senken. Davon ist natürlich auch die Mannschaft betroffen. Ich hoffe, dass wir eine Lösung finden werden, mit der beide Seiten leben können. Nicht nur für Gummersbach ist es wirtschaftlich derzeit sehr schwierig. (…) Ich will nicht an die Sponsoren denken, die wir nicht bekommen, sondern mich lieber bei unseren Partnern für ihre Treue bedanken, die trotz der angespannten Situation bei uns bleiben“, so François-Xavier Houlet, Geschäftsführer VfL Handball Gummersbach GmbH. „Die wirtschaftliche Problematik, in der der VfL steckt, ist uns bewusst und wir möchten den Club unterstützen, damit er zukunftsfähig bleibt. Jeder von uns will helfen, doch wir müssen auch für uns überlegen, welche Einschnitte für uns verkraftbar sind. Wir wollen nun die weiteren Gespräche abwarten, dann schauen wir weiter“, so Mannschaftskapitän Robert Gunnarsson. 

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung