Köln | Die Gewerkschaft „Verdi“ hat für Mittwoch, den 27. April, an den Flughäfen Frankfurt, München, Düsseldorf, Köln/Bonn, Dortmund und Hannover-Langenhagen zu Warnstreiks in den Bereichen Bodenabfertigung, Passagierkontrollen und teilweise bei der Flughafenfeuerwehr aufgerufen. Am Mittwoch den 27. April soll es daher an den Heimatdrehkreuzen der Lufthansa in Frankfurt und München zu massiven Flugausfällen kommen. Darüber hinaus müsse an allen vom Streik betroffenen Standorten mit Störungen und Verzögerungen gerechnet werden.

Aufgrund voneinander abweichender Ankündigungen zu Streikdauer und der jeweils bestreikten Bereiche an den verschiedenen Flughäfen sollen die Auswirkungen unterschiedlich sein. So habe „Verdi“ für den kommenden Mittwoch in München einen ganztägigen Ausstand angekündigt, während in Frankfurt bis 15 Uhr gestreikt werden soll. Die vagen Aussagen über die voraussichtlich betroffenen Bereiche Bodenabfertigung, Passagierkontrollen und Flughafenfeuerwehr erschweren die Flugplanungen zusätzlich.

Auf Basis der aktuell vorliegenden Informationen habe Lufthansa bereits heute Abend einen Sonderflugplan veröffentlicht, um den Fluggästen mit einer Buchung für kommenden Mittwoch Planungssicherheit zu geben.

Weil mit einem ganztägigen, massiven Streik an den Sicherheitskontrollen zu rechnen sei, haben in München voraussichtlich nur wenige Passagiere eine Chance, zu ihren Flügen zu gelangen, so die Lufthansa. Daher sollen am 27. April alle Interkontinentalflüge von und nach München gestrichen werden. Auch auf innerdeutschen und Europastrecken wird voraussichtlich nur eine geringe Anzahl von Flügen abgefertigt werden können. Insgesamt könne Lufthansa daher am Mittwoch nur rund 90 Flüge von und nach München anbieten.

In Frankfurt sollen die Sicherheitskontrollen voraussichtlich nur teilweise von dem Ausstand betroffen sein. Daher werde Lufthansa den größten Teil der internationalen Flüge von und nach Frankfurt auch im Streikzeitraum von 4.30 Uhr bis 15 Uhr durchführen.

Durch die verringerten Abfertigungskapazitäten müsse in diesem Zeitfenster allerdings sowohl der Großteil aller innerdeutschen Verbindungen als auch zahlreiche Europaflüge annulliert werden. Nach Ende des Streiks in Frankfurt sollen ab 15 Uhr die Flüge der Lufthansa wieder wie geplant verkehren, informiert die Lufthansa.

Auch an den Flughäfen Düsseldorf, Köln/Bonn, Dortmund und Hannover-Langenhagen werde es zu Flugstreichungen infolge des Verdi Streiks kommen.

Der Sonderflugplan soll heute Abend um 20 Uhr auf LH.com veröffentlicht werden. Fluggäste mit einer Buchung für den 27. April werden gebeten, sich auf LH.com über den Status ihres Fluges zu informieren, so Lufthansa. Zusätzlich informiere Lufthansa diejenigen Fluggäste, die ihre Kontaktdaten hinterlegt haben, per E-Mail und SMS über Änderungen ihres Fluges. Für innerdeutsche Flüge, die streikbedingt ausfallen müssen, können Passagiere Züge der Deutschen Bahn nutzen, informiert Lufthansa. Dafür können Passagiere ihr Flugticket auf LH.com oder an einem Check-in-Schalter in eine Fahrkarte der Deutschen Bahn umwandeln. Reisende, die für den 27. April einen Flug mit einer Airline der Lufthansa Group von und nach oder über Frankfurt, München, Düsseldorf, Köln/Bonn, Dortmund und Hannover gebucht haben, haben die Möglichkeit ihr Ticket einmalig kostenfrei umzubuchen, unabhängig davon, ob ihr Flug von dem Verdi-Streik betroffen sei, teilte Lufthansa mit.

„Der für Mittwoch angekündigte Streik von Verdi zeigt erneut, dass wir dringend Regeln für Arbeitskämpfe im Luftverkehr benötigen. Wir fordern verbindliche Mediations- oder Schlichtungsverfahren vor Arbeitskämpfen“, sagt Dr. Bettina Volkens, Vorstand Personal und Recht der Deutschen Lufthansa AG. „Wieder einmal sind unsere Fluggäste von einem Arbeitskampf betroffen, bei dem Lufthansa selbst gar nicht Partei der Tarifverhandlungen ist. Hier wird bewusst der Luftverkehr als medienwirksame Branche für einen Warnstreik genutzt, obwohl bereits am Tag darauf die Verhandlungen fortgesetzt werden“, so Volkens weiter.

Aufgrund des Verdi-Streiks könne es am Frankfurter Flughafen sowie an anderen deutschen Flughäfen zu langen Wartezeiten und anderen Unannehmlichkeiten während der Reise kommen. Die Betreuungsdienste stehen möglicherweise nicht in dem gewohnten vollen Umfang zur Verfügung, so Lufthansa. Lufthansa empfehle Reisenden mit eingeschränkter Mobilität aufgrund dieser unerfreulichen Umstände, Ihre Reise falls möglich zu verschieben und Ihre Flüge entsprechend kostenlos umzubuchen.

Autor: ib