Das prognostiziert der Verband der Insolvenzverwalter Deutschlands (VID). "Jetzt kommen nach und nach die Folgeinsolvenzen", sagte der VID-Vorsitzende Siegfried Beck der Tageszeitung "Die Welt" (Dienstagausgabe). Betroffen seien vor allem Zulieferer und Dienstleister in den gebeutelten Branchen wie der Automobilindustrie, dem Maschinenbau und dem Handel. Für einzelne Sparten, wie etwa die Autohäuser, sagt Beck sogar eine extreme Marktbereinigung voraus. Der Sanierungsexperte rechnet nun damit, dass die Insolvenzgeldumlage für die deutsche Wirtschaft um mindestens 0,1 Prozent angehoben wird.

Laut Prognose des Statistischen Bundesamtes müssen 2009 insgesamt 34000 Unternehmen den Gang zum Insolvenzrichter antreten – so viele wie seit dem Jahr 2006 nicht mehr. Dabei sind auffallend viele prominente Beispiele unter den betroffenen Firmen, sei es der Handelskonzern Arcandor, der Luxusmodehersteller Escada, der Chipfabrikant Qimonda oder die Warenhausketten Woolworth und Hertie. "Wegen der vielen bekannten Namen ist die Wahrnehmung für die Thematik gestiegen. Das müssen wir nun ausnutzen und an einigen Stellschrauben drehen", fordert Siegfried Beck. Aus VID-Sicht gehört zu diesen Stellschrauben die Einführung eines Zulassungsverfahrens für Insolvenzverwalter, eine regelmäßige Qualitätsprüfung und eine noch stärker erfolgsabhängige Vergütung.

[dts; Foto: Neumi/www.pixelio.de]