Der Verkehrsclub Deutschland Köln und Umgebung e. V. protestiert gegen die Einschränkungen für KVB-Bahnen auf der Severinsbrücke. Laut Aussage des Amtsleiters für Brücken und Stadtbahnbau sei die Brücke damals nicht für den LKW-Durchgangsverkehr konzipiert worden. Wieso muss dann jetzt der Bahnverkehr beschränkt werden, während der hier nicht vorgesehene LKW-Verkehr die Brücke wie bisher befahren darf, fragt der Verein. Die Brücke werde täglich von Tausenden von Fahrgästen genutzt und gehöre zu den wichtigsten Verbindungen im KVB-Netz zwischen den links- und den rechtsrheinischen Stadtteilen. Beschränkungen in diesem Netzabschnitt behinderten den gesamten öffentlichen Verkehr in Köln.

Es drängt sich im Moment der Eindruck auf, dass die Stadt mit den Einschränkungen allein für den Öffentlichen Verkehr versucht, den Weg des scheinbar geringsten Widerstands zu gehen, erklärt der VCD Köln. An die Bürger appelierten sie nun, der Stadt deutlich zu machen, dass ihnen ein flüssiger Stadtbahnverkehr wichtiger sei, als ein uneingeschränkter innerstädtischer Lkw-Verkehr. Die Stadt forderte der VCD Köln auf, zeitnah den LKW-Verkehr einzuschränken und den Bahnen der KVB freie Fahrt zu genehmigen.

Info: Die Severinbrücke
Bei der Severinsbrücke handelt es sich um eine sogenannte Schrägseilbrücke, die in den Jahren 1956-1959 errichtet wurde. Sie ist 29,5 Meter breit, befindet sich im Eigentum der Stadt Köln und 690,86 m lang. Der Rat der Stadt Köln hatte am 6. Mai 1954 den Bau der Severinsbrücke im Rahmen des Generalverkehrsplans der Stadt Köln beschlossen. Zwar waren Anfang der 50er Jahre alle im Krieg zerstörten Brücken wieder aufgebaut, aber die Verkehrsbelastung nahm in den Jahren des Wirtschaftswunders stetig zu. Gerd Lohmer gestaltete als Architekt die Brücke, Fritz Leonhardt sorgte für die Ausführung des Entwurfes. Die Brücke wurde vom damaligen Bundeskanzler Konrad Adenauer am 7. November 1959 der Bestimmung übergeben. Zunächst standen dem Autoverkehr sechs Fahrspuren zur Verfügung. Von 1979 bis 1981 bekam die Brücke einen in der Mitte verlaufenden Gleiskörper für die Stadtbahnlinien der KVB. Für den Autoverkehr standen dann nur noch vier Fahrspuren zur Verfügung.


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