Die Lecks befinden sich in rund 1.600 Metern Tiefe. Mitarbeiter des Ölkonzerns BP lassen die Glocke, mit deren Hilfe bis zu 85 Prozent des Öls gestoppt und ab Montag der Rohstoff abgepumpt werden soll, mit einer Geschwindigkeit von circa 150 Metern pro Stunde hinab. Seit dem Untergang der Bohrinsel "Deepwater Horizon" vor zwei Wochen hat sich der Ölteppich auf mittlerweile 210 mal 110 Kilometer Fläche ausgebreitet und bereits die ersten Abschnitte der US-Küste erreicht. Betroffen ist die unbewohnte Insel Freemason Island, welche nahe New Orleans als Naturschutzgebiet für seltene Vogelarten fungiert. Die Fischerei- und Hotelbranchen beklagen Umsatzverluste, während BP ankündigte, für berechtige Schadensersatzansprüche aufzukommen. Die angerichteten Schäden werden bereits auf 14 Milliarden Dollar geschätzt. Indes haben Kongressabgeordnete in Washington einen Gesetzesentwurf eingebracht, mit dem die Höchstgrenze für Schadenszahlungen von Ölkonzernen von 75 Millionen auf 10 Milliarden Dollar angehoben werden soll.

[dts]