Die wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität zu Köln (WiSo-Fakultät) sieht sich zum WS 2011/2012 vor eine große Herausforderung gestellt. Bundesweit sei ein verstärkter Andrang an Bachelorabsolventen auf die Masterstudienplätze zu erwarten. Besonders die Kölner Master „Business Administration“ und „Economics“ würden davon betroffen sein. Daher hat die WiSo-Fakultät ihr Zulassungs- und Auswahlverfahren für die Masterstudiengänge in Business Administration und Economics neu gestaltet. So soll ab dem Wintersemester 2011/ 2012 bei der Auswahl der Bewerber das Ergebnis eines fachspezifischen Studierfähigkeitstests sowie weitere besondere Leistungen der Bewerber berücksichtigt werden. Ausschlaggebend für die Zulassung zum Master bleibe allerdings weiter das Ergebnis des Bachelorstudiums. Durch den Einsatz eines fachspezifischen Studierfähigkeitstests will die WiSo-Fakultät sicherstellen, dass sie unter den Tausenden von Bewerbern die besten und motivierten Studierenden auswählt. Gleichzeitig soll mit dem neuen Verfahren Chancengleichheit zwischen den Studierenden verschiedener Hochschulen bei der Bewerbung um einen Masterstudienplatz hergestellt werden.

Als fachspezifischer Studierfähigkeitstest gelten entweder der international anerkannte GMAT (Graduate Management Admission Test) oder der TM-WISO (Test für Masterstudiengänge in Wirtschafts- und Sozialwissenschaften). Bewerber für den Masterstudiengang in Economics können sich auch dem GRE (Graduate Record Examination) unterziehen. Die Tests sollen alle Studienbewerber gleichermaßen auf Fähigkeiten überprüfen, die für den Erfolg in ihrem angestrebten Masterstudiengang besonders wichtig seien. Sollten sich die Studierfähigkeitstests als hilfreiches Mittel zur Vergabe von Studienplätzen erweisen, sollen sie auch bei den anderen Studiengängen zum nächsten Wintersemester in Erwägung gezogen werden.

Aktualisiert um 16:45 Uhr
AStA kritisiert Neugestaltung des Masterzugangs
Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der Universität zu Köln übt massive Kritik an der Überarbeitung der Masterzulassungsordnung an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Uni. Insbesondere die Einführung von kostenpflichtigen Einstufungstest führe zu einer verstärkten sozialen Selektivität beim Masterübergang. "Die verabschiedete Neuregelung führt am Ziel vorbei, allen Studierenden die Möglichkeit zu geben, nach ihrem Bachelor-Abschluss auch einen Master machen zu können und stellt daher keine Verbesserung dar", kritisiert Jonas Thiele, 1. AStA-Vorsitzender. "Wir fordern weiter einen bedarfsdeckenden Ausbau an Masterplätzen und einen Rechtsanspruch auf einen Masterplatz für alle Bachelor-Absolventen/innen", so Thiele weiter.

"Insbesondere die Neueinführung der Einstufungstests, deren Durchführung die Bewerber teilweise bis zu 100 Euro kostet, zeigt die elitäre Orientierung der Uni", stellt Katharina Sass, 2. AStA-Vorsitzende, fest. "Diese Maßnahme ist undemokratisch und schädlich; sie bedeutet eine weitere Hürde in unserem mit Hürden bereits überfrachteten Bildungssystem. Universitäten sind für alle da, nicht nur für die Kinder der oberen Schichten! Sie bedeutet eine weitere Hürde in unserem mit Hürden bereits überfrachteten Bildungssystem. Universitäten sind für alle da, nicht nur für die Kinder der oberen Schichten", so Sass weiter. "Wir müssen hier auch dringend noch einmal an Bundesministerin Schavan appelieren, endlich einheitliche Regelungen beim Masterzugang festzulegen", fordert Jan S. Weber, Referent für Politik im AStA weiter. "Nur ein Rechtsanspruch auf einen Masterplatz mit einer bundesweit zentralen Vergabe führt zu frühzeitiger Rechtssicherheit für die Studierenden", so Weber abschließend.

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