Köln | Die Uniklinik Köln nimmt nach der Winterpause die im vergangenen Jahr gestartete Studie zum Thema Borreliose wieder auf. Die Forscher testen dabei ein neues Behandlungskonzept, das die gefährliche Infektion zeitnah nach dem Biss durch das Auftragen eines Gels unterbinden soll. Für die Studie sucht die Universität zu Köln noch Probanden.

Wirte von Borreliose sind je nach Stadium der Zecken kleine Nagetiere, Vögel oder größere Wildtiere wie Hasen und Rehe, Haustiere (Katzen, Hunde) und eben auch der Mensch. Bei Borreliose handelt es sich um eine bakterielle Infektion, die durch Zeckenbisse übertragen werden kann. Jeder, der von einer Zecke gebissen wurde, kann sich mit Borreliose infizieren. „Die Innovation in unserer Behandlung besteht darin, dass wir nach einem Stich nicht darauf warten, ob ein Patient Symptome einer Erkrankung, wie beispielsweise die Wanderröte zeigt, sondern dass direkt nach dem Zeckenstich ein antibiotikahaltiges Gel auf die betroffene Stichstelle aufgetragen wird“, erläutert Prof. Fätkenheuer. Ziel der klinischen Studie ist es, dass die Patienten gar nicht erst an Borreliose erkranken, da die Krankheitserreger lokal in der Haut abgetötet werden sollen. Bei dem zu untersuchenden Arzneimittel handelt es sich um ein antibiotikahaltiges Gel, das zweimal täglich für drei Tage direkt auf die Bissstelle aufgetragen wird. Derzeit sind circa 360 Personen in die multizentrischen Studie eingeschlossen.

„Um zu signifikanten Ergebnissen zu kommen, brauchen wir bundesweit noch etwa 800 weitere Studienteilnehmer“, so Prof. Fätkenheuer. Bislang gibt es keine zugelassene Therapie, mit der direkt nach einem frischen Zeckenbiss begonnen werden kann. Zur Studie zugelassen sind Personen zwischen 18 und 80 Jahren, die von einer Zecke gebissen wurden und die Zecke noch in der Haut haben oder diese mitbringen können. Patienten, die sich für die Teilnahme an der Studie interessieren, können sich auf der eigens eingerichteten Internetseite www.zeckenstudie.com oder bei der Telefon-Hotline 00800 2151 3692 näher informieren und mit den beteiligten Ärzten, die dort aufgeführt sind, Kontakt aufnehmen.

Autor: cs | Foto: Daniel Strauch | fotolia