Strafzahlen an EU drohen
In Köln und Bonn ist es notwendig, die Schadstoffemissionen des Verkehrs zum Schutz der Gesundheit der Bevölkerung und des Klimas schnell und effektiv zu verringern, erklärten die Verbände heute. Dazu sei es auch nötig, eine ausreichend große Umweltzone zu definieren. "Rußpartikel aus Dieselmotoren verursachen Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie z.B. Herzinfarkte und beschleunigen den Klimawandel", sagte der internationale Verkehrsberater Dr. Axel Friedrich. Dies sei auch durch eine kürzlich veröffentlichte Studie für das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) bestätigt worden. Sowohl in Köln als auch in Bonn bestehe weiterhin dringender Handlungsbedarf, da die bisher ergriffenen Maßnahmen weit hinter den Notwendigkeiten zurück bleiben. "Wer in Köln und Bonn die Belastung durch Dieselruß kostengünstig und schnell vermindern will, muss die Umweltzonen ausweiten und verschärfen", erkläret VCD-Verkehrsexperte Heiko Balsmeyer. Er forderte daher die Bezirksregierung Köln auf, bei der laufenden Überarbeitung des Luftreinhalteplanes entsprechende Maßnahmen zu berücksichtigen, um die Wirksamkeit der Umweltzone zu verbessern. Auch Köln und Bonn müssten ihre Zufahrtsbedingungen verschärfen und die Durchfahrt in den Umweltzonen nur noch für Fahrzeuge mit grüner Plakette erlauben.

Andernfalls würden Köln und Bonn neben den negativen gesundheitlichen Folgen auch Strafzahlungen an die EU drohen. "In Berlin konnte mit der Umweltzone die Rußbelastung um über 58 Prozent reduziert werden. Die Stickoxide sind um 20 Prozent zurückgegangen. Die Umweltzone Berlin beweist: Umweltzonen wirken", so Balsmeyer. Der Verkehrsexperte des NABU-Bundesverbandes, Dietmar Oeliger, forderte insbesondere, die Umweltzonen auf Baumaschinen, Schiffe und Dieselloks auszuweiten. Bis zu einem Drittel des Dieselrußes stamme im städtischen Bereich aus Baumaschinen. "Wir fordern die Verantwortlichen der Städte Köln und Bonn auf, bei Ausschreibungen von Bauleistungen die Verwendung von Baumaschinen mit Partikelfiltern zur Pflicht zur machen", sagte Oeliger. Auch bei der Ausschreibung von Verkehrsleistungen im Bahnbereich muss der Einsatz von Partikelfiltern Standard werden. Handlungsbedarf sieht Oeliger ebenfalls bei der Schifffahrt auf dem Rhein: *Bei der Verringerung von Luftschadstoffen von Binnenschiffen füllen Köln und Bonn alles andere als eine Vorbildfunktion aus."

[cs]