Mit der gestrigen Preisverleihung  endet die 15. Ausgabe des Theater Festivals Impulse in Bochum, Düsseldorf, Köln und Mülheim an der Ruhr, veranstaltet vom NRW KULTURsekretariat. Das wichtigste Treffen der Freien Theaterszene aus dem deutschsprachigen Raum stand zum zweiten Mal unter der künstlerischen Leitung von Matthias von Hartz und Tom Stromberg und lockte an 12 Tagen rund 8.600 Besucher in die mehr als 60 Veranstaltungen. Damit knüpft Impulse 2009 an den Zuschauererfolg von 2007 an, als die Besucherzahlen im Vergleich zu den Vorjahren mehr als verdoppelt wurden. Darüber hinaus wurde die interantionale Vernetzung der freien Theaterszene. Denn insgesamt waren 30 Kuratoren, Festivalmacher und Theaterleiter aus diversen europäischen Ländern, aber auch aus Brasilien und Japan, Südafrika und Benin zu Gast beim Festival.

Die Preisträger im Überblick
Als beste Off-Theater-Produktion wurde „Othello c´est qui“ des Regieduos Gintersdorfer/Klaßen
ausgezeichnet. Damit wird die Gruppe im nächsten Jahr bei den großen Theaterfestivals in
Rotterdam (Internationales Theater Festival Rotterdam), Berlin (Berliner Theatertreffen) und in
Wien (Wiener Festwochen) zu sehen sein. In der Jury-Bewertung heißt es: "Spielerisch und zugleich ernsthaft wird sich hier dem Mythos Othello genähert. Über die Metaebene des Theaters, mit der die Vorstellung beginnt, führt die Aufführung immer tiefer hinein ins Spiel der Figuren Othello und Desdemona und nähert sich damit Shakespeare mehr, als es vielleicht allen Beteiligten bewusst ist. Der Abend ist sowohl politisch, wie auch ästhetisch, als auch sinnlich ein echter Impuls für das deutsche Theater."

Der Preis des Goethe-Instituts ging an die Performance-Gruppe Gob Squad für ihre Produktion
„Saving the World“. Mit Unterstützung des Goethe-Instituts geht diese Produktion im nächsten
Jahr auf internationale Gastspieltour. Gob Squad zeichnete ihre Produktion auf dem Kölner Rudolfplatz auf. Gemeinsam mit spontan angesprochenen Passanten filmten sie dort, was ihnen von der Gegenwart erhaltenswert erschien. In der Jury-Bewertung heißt es dazu: "Gob Squad gelingt es immer wieder, in vermeintlich banalen Details den Alltag unserer Welt einzufangen."

Der erneut vergebene und mit 1.500 Euro dotierte Dietmar N. Schmidt-Preis für eine
herausragende künstlerische Einzelleistung ging an Boris Nikitin und Malte Scholz, die mit zwei
Beiträgen („Woyzeck“ und „F wie Fälschung“) im Wettbewerb vertreten waren.

[cs; Foto: Orangemine/ www.pixelio.de]