Für den VfL steht am Wochenende ein letzter Härtetest an: Beim Turnier im kroatischen Porec tritt die Mannschaft von Trainer Sead Hasanefendic am Freitag gegen Metalurg Skopje, am Samstag gegen Cimos Koper und am Sonntag gegen Croatia Zagreb an. „Das ist ein sehr stark besetztes Turnier mit Spitzenmannschaften. Es ist eine sehr gute Vorbereitung auf den Beginn der Bundesligasaison am übernächsten Samstag“, sagt Trainer Sead Hasanefendic, der mit seinem Team am Donnerstagabend vom Flughafen Köln/Bonn aus nach Kroatien reist.

Spieler wollen helfen
Bevor die Mannschaft am Donnerstag in den Flieger steigt, sollen die Einzelgespräche mit den Spielern über die kritische finanzielle Situation des VfL abgeschlossen sein. Der größte Teil des Kaders hat gestern und heute mit VfL-Geschäftsführer Francois Xavier Houlet über die vom Club vorgeschlagene Gehaltsreduzierung gesprochen. Die Spieler haben laut VfL mit Verständnis auf die schwierige Situation des Club reagiert. „Obwohl natürlich niemand erfreut ist, weniger zu verdienen, laufen die Gespräche gut. Auch wenn noch nicht alle Spieler unserem Vorschlag zugestimmt haben, zeigen sie sich hilfsbereit. Alle haben den Ernst der Lage erkannt und wollen dem VfL helfen“, so Houlet, der hofft, dass es zu einer schnellen Einigung zwischen Club und Spielern kommt. „Für die Ruhe in der Mannschaft wäre es wichtig, wenn wir eine zeitnahe Lösung finden, damit sich die Jungs wieder auf Handball und die anstehende Saison konzentrieren können – denn das ist das Wichtigste. Wir wollen guten Handball zeigen, damit wir wieder mehr Zuschauer bei unseren Spielen begrüßen können. Denn durch den Besuch unserer Spiele kann jeder, der sich mit dem VfL verbunden fühlt, seinen Beitrag zur Verbesserung unserer kritischen Situation leisten“, sagt Houlet.

Im Training zeigen sich die Spieler unbeeindruckt von der aktuellen Finanzdiskussion. „Die Jungs trainieren sehr gut und arbeiten absolut professionell. Niemand lässt den Kopf hängen. Ich denke, die Mannschaft wird sich am Wochenende in Porec genauso gut präsentieren wie in den anderen Vorbereitungsturnieren“, sagt Trainer Hasanefendic, der in Sachen Gehaltsverzicht bereits einen Vorstoß gemacht hat. In der heutigen Ausgabe der BILD-Zeitung erklärt der Coach seine Bereitschaft, Einschnitte zu akzeptieren. „Ich bin gesprächsbereit. Ich liebe den Verein und bin nicht wegen des Geldes beim VfL. Natürlich wäre auch ich bereit zu verzichten, aber das werden die kommenden Gespräche zeigen“, sagt Sead Hasanefendic. Geschäftsführer Houlet zeigte sich hoch erfreut über die Worte seines Trainers: „Das ist ein tolles Zeichen von Sead. Ich danke für seine Unterstützung. Ich hoffe, seinem Beispiel werden neben den Spielern auch viele andere VfL-Freunde aus dem Umfeld des Clubs folgen. Wir brauchen die Hilfe der gesamten Region.“

[cs]