In diesem neunstöckigen Haus am Clevischen Ring in Köln Mülheim ereignete sich das weihnachtliche Drama in Köln

Am Samstagvormittag informierten sich NRW-Innenminister Dr. Ingo Wolf und Oberbürgermeister Fritz Schramma am Brandort. OB Schramma nannte das Unglück "eine menschliche Tragödie. Jeder kann sich vorstellen, was ein solches Unglück für die Hinterbliebenen bedeutet. Deshalb ist es wichtig, sofort Hilfe zu leisten und außer Mitgefühl auch Lebensmut zu vermitteln."

Köln (ots) – Am heutigen Morgen (24.12.05) sind in Köln-Mülheim drei Männer (39, 75, unbekannt) und zwei Kinder (5, 7) bei einem Wohnungsbrand in einem Mehrfamilienhaus ums Leben gekommen. Mehrere Hausbewohner wurden mit einer Rauchgasvergiftung in Krankenhäuser gebracht.

Gegen 01.55 Uhr wurden Feuerwehr und Polizei durch mehrere Mieter des Wohnhauses im "Clevischer Ring" über ein heftig brennendes Feuer im zweiten Obergeschoss informiert. Die Feuerwehr traf wenige Minuten später am Einsatzort ein und führte umgehend die Rettungsmaßnahmen durch. Zu diesem Zeitpunkt schlugen die Flammen bereits an der Außenfassade hoch.

34 Bewohner rechtzeitig aus dem stark verrauchten Objekt gerettet werden konnten, kam in einer Wohnung im vierten Geschoss für vier von insgesamt sieben Menschen jede Hilfe zu spät. Trotz intensiver Bemühungen der Rettungsdienste konnten die 5- und 7-Jahre alten Jungen, deren 39-jährigen Vater und einen bisher nicht identifizierten Freund der Familie, nicht mehr wiederbelebt werden. Die 32-jährige Ehefrau des Verstorbenen konnte sich mit ihrem 2-jährigen Kind und einer älteren Frau, vermutlich ihre Mutter, noch rechtzeitig auf den Balkon retten, wo sie über eine Drehleiter geborgen werden konnten.

An den Folgen seiner Verletzungen verstarb wenige Stunden nach dem Brand im Krankenhaus auch der 75-jährige. Acht weitere Hausbewohner befinden sich noch zur Behandlung in den Krankenhäusern.

Das Gebäude wurde während des Einsatzes vollständig geräumt. 34 Personen wurden im Rettungsbus der Feuerwehr betreut, zwei davon mussten ebenfalls wegen Rauchvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden. Der Brand selbst war schnell gelöscht. Nach umfänglichen Kontrollen des Gebäudes auf Kohlenmonoxidrückstände konnten die Bewohner gegen 6.00 Uhr in ihre Wohnungen zurückkehren.

Die Staatsanwaltschaft und die Polizei haben die Ermittlungen aufgenommen. Nähere Hintergründe zur der Brandursache liegen noch nicht vor. Nach Angaben der Polizei können die Ermittlungen erst am 27.12 vor Ort weitergeführt.

Quelle: Stadt Köln Presseamt und Polizei Köln

Andi Goral für report-K.de / Kölns Internetzeitung

 

 

 

 


Insgesamt waren 110 Kräfte im Einsatz: vier Löschzüge der Berufsfeuerwehr mit Sonderfahrzeugen und Führungs-dienst, fünf Notärzte und zehn Rettungswagen,  die Freiwillige Feuerwehr Löschgruppe Flittard, vier Notfallseelsorger der Evangelischen und Katholischen Kirche sowie das Team zur psychosozialen Unterstützung der Berufsfeuerwehr. Zusätzlich wurden die Feuerwachen Mülheim und Deutz durch die Löschgruppen Holweide und Strunden/Dellbrück der Freiwilligen Feuerwehr besetzt.

OB Schramma organisierte am Samstagvormittag über drei Stunden lang vor Ort die Soforthilfe für die Überlebenden. Eingeschaltet wurden die Wohnungsfürsorge und Sozialbetreuung der Stadt Köln, die Opferhilfe und der Malteser Hilfsdienst. Sobald die Überlebenden das Krankenhaus verlassen können, stehen ihnen eingerichtete Wohnungen zur Verfügung. Als Ersthilfe gab OB Schramma Bargeld aus seinem Verfügungsfond. An die überlebende knapp 30-jährige Mutter aus Angola, die durch den Brand ihren Mann und zwei Söhne verloren hat und sich zur Zeit mit ihrem zweijährigen Kind im Krankenhaus befindet, richtete der Oberbürgermeister einen persönlichen Brief. Darin verbindet OB Schramma Mitleid und Trost mit dem Versprechen, jederzeit persönlich für notwendige Hilfe ansprechbar zu sein.