Es ist 0:11 Uhr am Neurather Ring direkt am jüdischen Friedhof. Es ist stockfinster, obwohl heute Vollmond ist. Zwei Subunternehmer der Deutschen Bahn AG sollen eine Weiche wieder flott bekommen. Es ist bitterkalt und leicht zugig. Vom Bahnhof Mülheim aus kommend nähert sich eine Regionalbahn der Linie 48 mit Zielort Wuppertal HBF. Die Bahn erfasst beide Männer. Beide Männer sterben noch am Unfallort, eine der Leichen liegt neben dem Gleisbett.

Die Bundespolizei alarmiert die Kölner Rettungskräfte und auch die Kölner Polizei. Noch um 1:30 Uhr steht die Regionalbahn besetzt mit rund 50 Reisenden über der Bahnbrücke Berliner Straße. Feuerwehr, der Notfallmanager der Deutschen Bahn, die Bundespolizei, die Schutzpolizei und Kriminalpolizei sind vor Ort und ermitteln. Wer genau die Männer bestellt hat, ob deren Arbeiten angemeldet waren, warum die Männer nicht ausreichend gesichert waren, all dies wird jetzt Grund für umfangreiche Ermittlungen sein.

Die Deutsche Bahn AG muss sich allerdings fragen lassen warum einen Tag, nachdem in Blankenburg bei Berlin ein Arbeiter bei identischer Tätigkeit getötet und ein zweiter schwer verletzt wurde, nicht ausreichende Sicherungsmaßnahmen veranlasst wurden? Auch bei Berlin kümmerte sich ein zwei Mann starkes Team um einen Weiche. Wie genau sich der Unfall in Köln abgespielt hat, ermittelt die Polizei. Auch zur Identität der Opfer wollte sich die Kölner Polizei nicht äußern. Der Regionalexpress mit den 50 Fahrgästen stand über eine Stunde auf den Gleisen rund 200 Meter vom Unfallort entfernt. Diese konnte gegen 1:40 Uhr ihre Fahrt in Richtung Wuppertal wieder aufnehmen. Die Kölner Feuerwehr leuchtete für die kriminalpolizeilichen Ermittlungen.

Andi Goral für report-k.de | Kölns Internetzeitung