Die Musiker-Brüder Bill und Tom Kaulitz von Tokio Hotel kommen mit ihrer Band am Samstag, 20. Juli, auf die Hauptbühne am Heumarkt Archivfoto: Eppinger

Köln | “In Zeiten, in denen der Hass auch gegen die LGBTIQ+ Community immer weiter zunimmt, ist es wichtig bei einer der größten Pride-Veranstaltungen in Europa besonders laut zu sein”, sagt Hugo Winkels, Sprecher des ColognePride e.V., der 2024/25 als Verein auch FC-Doppelpass-Partner ist.

Der ColognePride in Köln läuft in diesem Jahr vom 6. bis zum 21. Juli unter dem Motto “Für Menschenrechte. Viele. Gemeinsam. Stark.” mit rund 100 Veranstaltungen. Vom 19. bis zum 21. Juli gibt es in der Altstadt das große Straßenfest, bei dem am Samstagabend Tokio Hotel auf der Hauptbühne am Heumarkt stehen. Die Demonstration des CSD findet traditionell als Abschluss am Sonntag statt – sie ist nach Berlin die zweitgrößte Parade in Deutschland. Mit bis zu einer Million Zuschauer an der Strecke rechnen die Veranstalter.

“Eine zweiwöchige Veranstaltung wie in Köln ist mit ihrer großen Vielfalt absolut einzigartig. Dazu kommt, dass bei unserem Straßenfest mit seinen vier Bühnen alles bei freiem Eintritt stattfindet. Darum beneiden uns viele andere Pride-Veranstalter. Köln ist die queere Hauptstadt in Deutschland”, freut sich Geschäftsführer Uwe Weiler. Die Bandbreite der Veranstaltungen reicht in diesem Jahr von der Lesung und Talks über queere Stadtführungen und eine Berufsmesse für queere Menschen bis hin zur großen Party im Theater am Tanzbrunnen.

Die Veranstaltungen beim ColognePride

Der “Rainbow Day” als bunte Karrieremesse für Bewerbende aus der queeren Community findet am 9. Juli in der Wolkenburg statt. Beim Talk am 11. Juli im Polestar-Space am Rudolfplatz geht es darum, ob sich queere Sportler heute noch outen müssen. Bei “Out im Office” dreht sich am 18. Juli im DGB-Haus am Hans-Böckler-Platz alles um die Arbeitssituation von queeren Menschen. Zu den Traditionen des Kölner CSD gehört der “Dyke March” am Vorabend der großen Demonstration. Er startet in diesem Jahr am 20. Juli um 18 Uhr am Neumarkt. Zum zehnjährigen Bestehen dieser Demo findet vom 10. bis zum 20. Juli im Kulturbunker Mülheim eine Jubiläumsausstellung statt. Dazu kommen mehrere Gottesdienste in Köln, teils auch mit Segnungen.

Zu den Highlights des ColognePride zählen definitiv die großen Partys. Dazu gehört die “CSD Opening Party” am 19. Juli ab 21 Uhr im Quater 1 am Quatermarkt. Die “CSD Main Party” gibt es am 20. Juli ab 22 Uhr in der Halle Tor 2 am Girlitzweg in Vogelsang. Gefeiert wird am 17. Juli auch bei “Pride! Die Show” am Tanzbrunnen. Auf der Bühne stehen Comedians wie Basti Schmidt, Marcella Rockefeller und Simon Stäblein. Moderiert wird die Show von Nico Stank.

Das Straßenfest in der Kölner Altstadt

Das Straßenfest findet in diesem Jahr in der Altstadt auf einer Gesamtfläche von 17.000 Quadratmetern statt. Dort sind 800 Menschen im Einsatz, der Großteil davon im Ehrenamt. Die vergrößerte Hauptbühne steht auf dem Heumarkt. Dazu kommen die Politurbühne auf dem Alter Markt unter anderem mit Talks und Musikacts. Auf beiden Bühnen sind Gebärdendolmetscher vor Ort.

Die Tanzbühne mit nationalen und internationalen DJs findet sich am Gürzenich. Dazu kommt der neue 200 Quadratmeter große Pride-Beach auf dem Elogiusplatz und auf der Pipinstraße, wo 20 Tonnen Sand ausgebreitet werden. Zur Ausstattung gehören neben Liegestühlen auch ein kleiner Pool sowie die Podcastbühne. Infostände finden sich auf der Bechergasse und der Pipinstraße.

Während des Straßenfestes werden insgesamt 70 Stunden Programm bei freiem Eintritt angeboten. Auf der Hauptbühne gibt es am Freitag die “Pride Night” unter anderem mit dem Jugendchor St. Stephan, Cat Ballou, Planschemalör und einer Queen-Tribute-Show. Am Samstag gehört der Auftritt von Tokio Hotel zu den großen Höhepunkten. Die Band wird am Sonntag auch bei der Demonstration mitfahren. Am Sonntag ist der Top-Act Orange Blue.

60.000 Teilnehmende bei der Demonstration am Sonntag

Die Demonstration am Sonntag, 21. Juli, wird um 11 Uhr eröffnet und startet um 11.30 Uhr an der Deutzer Brücke. Erwartet werden mehr als 200 Gruppen und Vereine mit insgesamt 60.000 Demonstrierenden. Im Einsatz sind mehr als 90 ehrenamtliche Helfer. Von der Deutzer Brücke führt der Weg über Schildergasse, Neumarkt, Rudolf- und Friesenplatz bis zur Komödienstraße am Dom.

In Kooperation mit dem Landesverband Rheinland (LVR) und dem FC gibt es in diesem Jahr an der Mittelstraße vor der Apostelnkirche eine Handicap Area für Zuschauende im Rollstuhl, mit starker Gehbehinderung sowie Blinde und stark Sehbehinderte. Vor Ort sind auch Blindenreporter im Einsatz. Wer die Area ab 11 Uhr nutzen möchte, muss sich vorab und csd@lvr.de anmelden.

www.colognepride.de