Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes übergab in der Kunst-Station Sankt Peter den diesjährigen Förderpreis für Komponistinnen und Komponisten im Bereich E-Musik an Timo Ruttkamp. Das Bernd-Alois-Zimmermann-Stipendium ist mit 10.000 Euro dotiert. Auf die Preisverleihung folgte ein Konzert mit Werken des 28-Jährigen. Vor allem in seinen neuesten Kompositionen hat Ruttkamp, geboren 1980 in Hagen, eine eindrucksvolle Synthese seiner Experimente im Umgang mit Klang und Melodie gefunden: eine große Farbigkeit durch Mikrointervalle und ungewöhnliche Spielarten der Instrumente und seine eigene Art des Balancierens zwischen melodischer Linie und Klangstruktur.

Rutkamp studierte Komposition und elektronische Komposition an der Kölner Musikhochschule. Zahlreiche Auszeichnungen belegen sein großes Talent. Dazu zählen der erste Preis bei „Jugend Komponiert Nordrhein-Westfalen“ (1999), der 1. Preis beim Kompositionswettbewerb der Weimarer Frühjahrstage für zeitgenössische Musik 2004 und das Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes von 2004 bis 2008.

In der Begründung der Jury heißt es: „In der Gestaltung seiner melodischen Charaktere hat  Timo Ruttkamp einen großen Phantasiereichtum entfaltet. Seine elektronische Komposition „Snapshots“ stellt eine ganze Kollektion von Miniaturmelodien vor, die Geschichten erzählen, Kurzgeschichten voller skurriler melodischer Gestalten, die eine Fülle von Erinnerungen an Wirklichkeit enthalten: Töne von Instrumenten, Sprachklänge, Assoziationen an Tanz, Gestik, Pantomime – ein Klangtheater voller Realität und doch rein musikalisch.“

Seit den 70er Jahren vergibt die Stadt Köln Förderstipendien für junge Künstlerinnen und Künstler im Alter von bis zu 30 oder 35 Jahren. Viele von den Stipendiaten haben sich mittlerweile in ihren Sparten durchgesetzt, sind bekannt und erfolgreich geworden. Beispielhaft seien hier genannt: Maria de Alvear, Carola Bauckholt, Marcel Beyer, Liane Dirks, Johannes Fritsch, Jens Hagen, Norbert Hummelt, Jürgen Klauke, Thomas Kling, Theo Lambertin, Marcel Odenbach oder Manos Tsangaris.

[ag; Quelle: Stadt Köln]