Mit kleinen Trennwänden sind die Stände abgegrenzt, zeigen aber doch ein Ganzes, weil man drüberschauen kann.


Wie eine kleine Messe präsentiert sich „The Market CGN“. Zwischen den Ständen mit den Angeboten stehen Trennwände über die man aber hinüber blicken kann. Das schafft eine offene Atmosphäre und man kann sich dennoch gut orientieren. Die Anbieter zeigen nachhaltige Produkte. Christian Schmitt zeigte sich mit dem ersten Tag schon sehr zufrieden: „Die Stimmung war so, wie wir sie haben wollten. Nicht diese angestaubte Art eines Weltladens, sondern nachhaltig und designorientiert, wo man Spaß haben. Wir sind mit der Resonanz des ersten Tages sehr zufrieden, sind aber für den Sonntag noch optimistischer gestimmt.“

„Alte Liebe“ in modernen Design
Gezeigt werden nachhaltig produzierte Produkte. Die sind aber wie Schmitt schon sagte nicht mehr langweilig gestaltet, sondern kommen designt daher oder eröffnen neue Perspektiven. Was sie so besonders machen ist die Tatsache, dass ihre Ideengeber und Produzenten weiterdenken. So haben Designstudentinnen aus Kassel ein wirklich spannendes Projekt entwickelt. Ihre Produkte sind selbstgestrickte oder gehäkelte Mützen. Die Produkte werden unter dem Label „Alte Liebe“ vertrieben. Und hier kommt das Besondere. Die jungen Studentinnen sind mit ihren modernen Designvorlagen in ein Seniorenheim gegangen. Die dort lebenden Menschen produzieren jetzt die Mützen. Aber nicht am Fließband, sondern so wie es in ihren Alltag passt. Die Mützen werden dann hipp verpackt, übrigens als Unikat mit dem Namen der Herstellerin, wie „Heidi“ gebrandet. Der Verpackung liegt auch eine Postkarte bei, die der oder die nachhaltig modebewusste Träger/-in an die Produzentin mit einem Feedback zurücksenden kann. Eine wirklich geniale Idee, die sich aber eben nicht nur aufs Design, Vermarkten konzentriert, sondern multinachhaltig ist. Die Mützen haben übrigens alle ein modernes Design. Die Nachfrage ist übrigens so groß, dass man so Schmitt auch über eine Ausweitung der Geschäftsidee nachdenkt und auch in Köln Senioren ansprechen will.

Limo vom Affenbrotbaum
Neben Anziehsachen für Kinder, Fashion, Fahrrädern, Ökostrom präsentiert sich auch Baobab Social Business mit seinen Produkten Baola, Baojam und Baobab Pulver. Man hat es sich zur Aufgabe gemacht in Ländern mit Entwicklungsbedarf faire und nachhaltige Handelsformen zu fördern und in Ländern wie Deutschland das Bewusstsein für fairen Handel bei Produzenten und Konsumenten zu stärken. Auf dem Stand in der Kölner Jack in the Box Halle zeigen Till und Frank Produkte die aus dem Pulver des Fruchtfleisches des Affenbrotbaums hergestellt wurden. Der Affenbrotbaum wächst in den Savannen Afrikas wild und trägt nach etwa 15 Jahren die ersten Früchte. Frank erklärt das Prinzip: „Das Wasser das der Baum dort speichert bleibt in Afrika, da wir nur das trockene, gemahlene Pulver des Fruchtfleisches exportieren. Die Bestandteile der Frucht können nicht für den Hausbau verwendet werden und auch um Feuer zu machen ist das Material ungeeignet, da es wie Zunder brennt.“ Diesem Pulver wird dann in Europa wieder etwa bei den Limonaden Wasser zugesetzt, aber auch Rohrzucker aus ökologischem Anbau. Das Fruchtfleisch des Affenbrotbaumes hat eine milde Säure. Das Getränk wird in den Sorten Kirsche, Mango und Pur angeboten. Der pure Geschmack ist äußerst lecker und changiert zwischen Birne und leicht säuerlichem Apfel. Sehr erfrischend. Baojam ist ein Brotaufstrich in den Geschmacksrichtungen Pur, Mango, Ingwer, Kokos oder Gewürzchai. Das Pulver kann direkt in Joghurt, Milch, Tee oder Müsli eingerührt werden, oder als Bindemittel beim Kochen verwendet werden. Wer Öl zusetzt kann sogar eine Mayonnaise herstellen. Frank: „Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt“. Die  Produkte haben seit rund drei Jahren eine EU-Zulassung als Lebensmittel und werden seit April 2010 mit Schwerpunkt München vorgestellt. Jetzt sucht man Partner aus dem ökologischen Umfeld, wie etwa Biomärkte. Derzeit kann man die Produkte in Köln leider nur über das Internet unter www.baola.de bestellen, oder eben heute in der Jack in the Box Halle testen und kaufen.

Neben den Produktständen gibt es auf der Bühne Talkrunden an der etwa auch der Kölner CDU Bundestagsabgeordnete Dr. Michael Paul teilgenommen hat, bei der diskutiert wird, wo man sich engagieren kann und wo man das was man selbst konsumiert oder produziert beeinflussen kann. Christian Schmitt will mit CGN Market dafür sorgen, dass tolle Produkte, die verantwortungsvoll hergestellt wurden, die oft im Preis nicht teurer sind, nicht länger ein Nischenmarkt sind und bleiben. Der nächste Markt ist für den 24. und 25. März in der Jack in the Box Halle in Ehrenfeld geplant. Die findet sich am Ehrenfelder Güterbahnhof, Eingang und Einfahrt über die Vogelsangerstraße.

THE MARKET CGN Xmas Edition
Bei Jack in the Box, Alter Güterbahnhof Köln-Ehrenfeld
Samstag, 17.12.2011 von 13:00 bis 23:00 Uhr
Sonntag, 18.12.2011 von 10:00 bis 18:00 Uhr
Eintritt: 3 Euro (inkl. 1 Euro zugunsten sozialer Projekte)
www.themarketcgn.com

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