Grundgebührt erhöht sich um 12 Prozent
Allein die Grundgebühr wurde von 2,50 Euro auf 2,80 Euro erhöht. Das entspricht einer Steigerung von 12 Prozent. Für eine Fahrt am Tag von einer Strecke von vier Kilometern bezahlten Kölner bislang 9,50 Euro. Ab 2011 müssen sie nun 10,35 Euro dafür hinlegen. Erhöht werden auch die Fahrpreise für touristische Stadtrundfahrten. Bei einstündigen Fahrten müssen Gäste nun 45 Euro statt wie bislang 40 Euro bezahlen, für eine zweistündige Fahrt durch die Domstadt zahlen sie nun 65 Euro statt 55 Euro.

Kreditkartenzahlung kostet extra
 Besonders stark erhöht sich ab sofort die Wartezeitgebühr. Lässt man ein Taxi mit Fahrer eine Stunde auf sich warten, müssen Kunden nun 24 Euro statt wie bislang 18 Euro zahlen, eine Steigerung von über 33 Prozent. Um 100 Prozent wurde der Zuschlag für eine Abrechnung mit Kreditzahlung aufgestockt. Mussten Taxigäste bislang einen Euro mehr zahlen, kostet sie die Kreditkartenzahlung nun zwei Euro. Das Kölner Taxigewerbe forderte diese drastische Erhöhung, da die Zahlung mit Kreditkarte für die Fahrer mit einem deutlich höheren Aufwand verbunden sei.

Im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten sei die Preiserhöhung vertretbar,  erklärte die Stadtverwaltung. In einem Vergleich, den die Stadt ihrer Ratsvorlage beifügte, zeigt sich, dass Taxi fahren in Hamburg, Frankfurt, München und Stuttgart teurer ist. Dabei wurde eine Durchschnittsfahrt am Tag über sieben Kilometer und fünf Minuten Wartezeit zum Maßstab genommen. Während man dafür nach dem neuen Tarif in Köln 15,60 Euro zahlt, kostet diese Fahrt in Stuttgart 17,55 Euro, in Hamburg 15,87 Euro. In Berlin zahlen Kunden dagegen nur 14,97 Euro, in Dortmund 13,78 Euro und in Düsseldorf 15,35 Euro.

Taxi-Unternehmen erwirtschaften zu wenig Überschuss
Diese Erhöhung der Taxitarife beschloss der Rat der Stadt Köln in seiner Sitzung am 1. März 2011 auf Antrag des Taxigewerbes. Die bisherigen Tarife hatte der Rat im Dezember 2007 beschlossen. Das Taxigewerbe hat die Kostensteigerung damit begründet, dass die betriebswirtschaftliche Situation der Kölner Taxiunternehmen derzeit nicht gut sei. Dies hinge vor allem mit den deutlichen Schwankungen für die Energie- und Dieselpreise zusammen. Eine Erhöhung der Kilometerpreise könne dem Gewerbe mehr Stabilität verschaffen.

Zudem habe ein Gutachter, der vom Rat der Stadt 2007 beauftragt wurde, eine Überprüfung der Tarife empfohlen. Denn der Gutachter habe in seiner Untersuchung der Jahre 2008 und 2009 festgestellt, dass die Taxiunternehmen trotz zahlreicher Überstunden nur wenige Überschüsse erwirtschafteten. Dabei würde ein Unternehmen mit nur einem Fahrzeug – dazu gehörten 580 der insgesamt 785 Unternehmen – gerade einmal 20.100 Euro Überschuss im Jahr erwirtschaften.

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