„Köln ist anders als andere Städte"
Seit 13 Jahren ist der Sternmarsch nun schon fester Bestandteil des Kölner Karnevals. Dieses Jahr findet der Marsch, dessen Anlass das 175-jährige Jubiläum des Karnevals 1998 war, zum 14. Mal statt. Zwar habe es auch vorher immer mal wieder Sternmärsche in Köln gegeben, sagt Dr. Werner Schäfke, Geschäftsführer der „Freunde und Förderer des Kölnischen Brauchtums“. Doch im Jubiläumsjahr 1998 habe der Marsch eine so große Begeisterung bei der Bevölkerung ausgelöst, dass er fortan zum festen Programm der Karnevalssession gehörte. Immer am Freitag nach Weiberfastnacht ziehen aus vier Richtungen sternförmig die Mitglieder der zahlreichen Veedelsvereine in ihrem Vorjahreskostüm zum Alter Markt, um dort zusammen mit den tausenden Besuchern das Dreigestirn und sich selbst zu feiern. Dabei herrsche durch die Dunkelheit und durch angestrahlten Dom und Rathaus eine ganz besondere Atmosphäre, meint Organisatorin Dr. Isabelle Assenmacher-Wertz.

In diesem Jahr nehmen 46 Gruppen teil, insgesamt werden 8.000 bis 10.000 Menschen erwartet.
Besonders sympathisch macht den Sternmarsch für Schäfke, dass man den Ablauf nie komplett planen kann und dass er so immer auch durch Spontaneität geprägt ist. Hier werde die „Liebe der Kölner zum Chaos“ deutlich, sagte Schäfke mit einem Augenzwinkern. „Köln ist anders als andere Städte. Der Karneval ist tief in der Bevölkerung verwurzelt. Beim Sternmarsch werden diese Wurzeln der Stadt noch einmal sichtbar“, so Schäfke. Der Sternmarsch liegt ihm deshalb so sehr am Herzen, weil hier die kleinen Gruppen gefeiert werden und nicht, wie am Rosenmontag, die großen Vereine. „Den Veedelsgruppen soll ein Stück Selbstbewusstsein gegeben werden, sie sollen darin unterstützt werden, sich mit dieser Stadt zu identifizieren.“ Denn diese Gruppen setzten sich vor allem aus Menschen der nicht ganz so wohlhabenden Gesellschaftsschichten zusammen, aus denen auch der Karneval selbst stammt. Deshalb ist ihm die Unterstützung eine Herzensangelegenheit.

Bläck Fööss spielen auf dem Alter Markt
Die vier Ausgangspunkte für die Vereine sind in diesem Jahr Laurenzplatz, Eisenmarkt, Gürzenich und Am Bollwerk. Um 18 Uhr werden sie am Alter Markt erwartet, wo dann das zweistündige bunte Bühnenprogramm beginnt. Los geht es mit dem Auftritt des Dreigestirns und der Preisverleihung der Kölnischen Rundschau. Danach beginnt der musikalische Teil des Abends. Mit dabei sind Nikuta, „Klüngelköpp“, „Funky Marys“, „Die Domstürmer“, und als Hauptact „Bläck Fööss“. Zwischendurch immer wieder im Einsatz ist das Orchester Helmut Blödgen. Die zahlreichen Besucher finden auf den Tribünen Platz, die ab 16 Uhr geöffnet sind. Man sollte allerdings frühzeitig vor Ort sein, wenn man auf die Tribüne möchte, denn die Anzahl der Plätze ist begrenzt. Aber auch neben den Bühnen und im Innenraum darf gefeiert werden.

Julia Grahn für report-k.de/Kölns Internetzeitung