60 Jahre lang lebte Olga Kaufmann in der Hansemannstr. 44 in Köln-Ehrenfeld, bis es am 23. Oktober 1941 an ihrer Tür klopfte. Sie wurde abgeholt und in das Ghetto Litzmannstadt in Polen deportiert, weil sie jüdischen Glaubens war. Dort verstarb sie am 5. oder 7. April 1942 – gerade ein halbes Jahr  nach ihrer Ankunft. Laut Quellenangaben des Staatsarchivs Lodz arbeitete sie im Ghetto als Hausangestellte.


Foto: Der graue und nichtssagende Stein in der Hansemannstraße musste heute dem goldglänzenden Stolperstein des Künstlers Gunter Demnig weichen.


Ein Stein als Erinnerung
Heute wurde Olga Kaufmann in der Hansemannstraße zum Andenken ein Stolperstein gesetzt. Dort, wo einmal ihr Haus stand, befindet sich heute ein Spielplatz. Direkt am Eingang zu diesem war einmal ihre Haustür. Gespendet hat diesen Stein das Team des Kölner Notrufs für vergewaltigte Frauen – Frauen gegen Gewalt e.V. Mit den Stolpersteinen erinnert der Künstler und alternative Ehrenbrüger von Köln Gunter Demnig an die Opfer der NS-Zeit. Die aus Messing gestalteten Steine werden vor dem letzten selbstgewählten Wohnort der Kölner in den Bürgersteig eingelassen. Inzwischen liegen rund 17.000 Stolpersteine in über 400 Orten in Deutschland. Mit den Steinen möchte Demnig die Erinnerungen an die Menschen lebendig halten. Denn „ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“, so der Künstler.


Foto: Dort, wo einmal das Haus der Jüdin Olga Kaufmann stand, befindet sich jetzt ein Spielplatz. Der Stolperstein erinnert an ihr Zuhause.


Seit 30 Jahren setzt die der Kölner Notruf für vergewaltigte Frauen – Frauen gegen Gewalt e.V. für Frauen in Not ein. Mit Beratungen und Öffentlichkeitsarbeit engagieren sie sich gegen jegliche Formen von Gewalt gegen Frauen und Mädchen. In den letzten 30 Jahren haben wir so viel Unterstützung, Zuspruch und Spenden erfahren, dass wir heute symbolisch etwas zurückgeben wollen, betont das Team. Mit ihrem gespendeten Stolperstein möchten sie an eine Kölnerin erinnern, die keine Chance hatte, der Gewalt zu entkommen.

Andi Goral für report-k.de/ Kölns Internetzeitung