Die Idee kam Gründerin Malgorzata Kollek nach der Geburt ihrer eigenen Tochter. Sie entwarf Panorama-Tapeten und Wandbilder für das Kinderzimmer ihres Kindes. Daraus entwickelte sich ihre Geschäftsidee: eine Design-Manufaktur für das Kinderzimmer. Nachdem sie den Kurs „Start im Team“ besucht hatte, gründete sie im Februar 2009 ihr eigenes Unternehmen „Wandpiraten“. Seitdem verkauft sie Produkte wie Kinderkleidung und Accessoires und eben bunte Wandtapeten. Am meisten nachgefragt ist dabei die Tapete mit den kecken Mädchenpiraten Lulu, Lila und Lotta und ihr Schiff „Pink Pearl“. Hilfe hat sie vor allem für den Bereich der Betriebswirtschaft gesucht, denn der sei in ihrer Ausbildung zur Kommunikations-Designerin zu kurz gekommen. Heute ist sie glücklich darüber, den Schritt zur Selbstständigkeit gewagt zu haben – auch wenn er nicht leicht war und ist.

Von der Arbeitslosigkeit zum Arbeitnehmer
Knapp 70 Kölner meldeten sich in diesem Jahr für „Start im Team“ an. Das sind so viele wie nie zuvor. Deshalb wird das Projekt in diesem Jahr gleich drei Mal angeboten. Zwei Kurse sind bereits erfolgt, ein letzter Kurs startet Ende Oktober. Das Projekt von der Agentur für Arbeit in Zusammenarbeit mit der Sparkasse KölnBonn bietet arbeitslos gemeldeten Kölnern Hilfe bei ihrem Wunsch, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Nach dem Kurs wagen in jedem Jahr rund 50 Prozent der Teilnehmer den Schritt in die Selbstständigkeit. Etwa 25 Prozent kehren danach in ein Arbeitsverhältnis zurück und gut 25 Prozent bleiben bei der Agentur für Arbeit zunächst als arbeitslos gemeldet. Nach fünf Jahren bestehen meist noch 60 bis 70 Prozent der gegründeten Unternehmen. Bis dahin hat durchschnittlich jeder Gründer bereits einen weiteren Mitarbeiter eingestellt und ist damit selbst zum Arbeitgeber geworden

Gründung nicht um jeden Preis
“Wir wollen die Teilnehmer nicht um jeden Preis in die Selbstständigkeit bringen“, betont Peter Welters, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Köln. Einige würden im Verlauf des Projektes auch erkennen, dass die Selbstständigkeit für sie nicht der richtige Weg ist. Denn nicht jede Idee ist marktfähig und nicht jeder Gründungswillige ist für die Selbstständigkeit geeignet. Denn die Gründung eines eigenen Unternehmens verlangt Mut, Kreativität, Selbstsicherheit und die Fähigkeit, Angst aushalten zu können, weiß Jörg Püschel, Projektleiter „Start im Team“.

Beratung steht im Vordergrund
Im Vordergrund steht bei dem Projekt daher die Beratung der Teilnehmer. So entwickelt jeder Gründungswillige zusammen mit der Mittelstandsberatung (MBW) eine eigene Geschäftsidee und den richtigen Businessplan entwickelt. Der wird auch von der Kurs-Gruppe immer wieder geprüft und auf die Probe gestellt. Das ist wichtig, um gut vorbereitet in die Selbstständigkeit zu starten. Daneben bekommen diejenigen, die ein eigenes Unternehmen gründen, finanzielle Unterstützung. Die Teilnehmer erhalten bis zu neun Monate lang einen Gründungszuschuss. Anschließend können sie für maximal sechs Monate bis zu 300 Euro monatlich für ihre soziale Absicherung bekommen. Die Teilnehmer Claudia Behr, Frank Heßeler und Malgorzata Kollek bewerteten das Projekt heute positiv. Besonders hilfreich seien die Unterweisungen in betriebswirtschaftliche Bereiche und der Austausch mit Kollegen gewesen. Auch nach dem Kurs hätten sie den Kontakt zu ihren Mitstreitern nicht verloren und würden teilweise sogar gemeinsame Projekte planen.

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung