Realistisch war die Übung heute Abend im Kölner Stadtteil Seeberg, genauer gesagt im Behindertenwohnheim in Köln Seeberg am Schnepf. Alle Nachbarn standen auf den Balkonen, auf der Straße rannten herbei. Um 18:22 Uhr wurde die Berufsfeuerwehr der Stadt Köln und die Freiwillige Feuerwehr Löschgruppe Fühlingen alarmiert. Schon um 18:26 Uhr, also vier Minuten später war der Löschzug der Brandwache 6 Chorweiler der Berufsfeuerwehr mit 10 Mann vor Ort. Drei Minuten später raste die freiwillige Feuerwehr heran und war schon Minuten später auf der Suche nach Hydranten. Selbst ein defekter Hydrand konnte nicht schocken, die Männer rannten wie die Teufel und nur wenige Minuten später hatte man Druck auf dem Schlauch. Die Freiwillige Feuerwehr hatte 22 Mann im Einsatz.


Rauch dringt aus dem Behindertenwohnheim in Köln Seeberg-die ruhige Seitenstrasse hell erleuchtet.

Frank Stobbe von der Berufsfeuerwehr Köln sagte der Einsatz, obwohl nur eine Übung sei nicht ohne Risiko. Man wollte aber gezielt den Einsatzfall hier üben, um das Zusammenspiel im Ernstfall zwischen Berufsfeuerwehr, freiwilliger Feuerwehr, der Heimleitung und vor allem den Heimbewohnern zu trainieren. Die Heimbewohner wurden allerdings behutsam von der Feuerwehr auf die Übung vorbereitet und hatten sichtlich Spaß an der Übung. 


Dichter Rauch dringt aus dem Wohnheim

Der Brandherd wurde im Keller gelegt, die Männer mussten mit schwerem Atemschutzgerät auf allen vieren ins Gebäude kriechen. Vor der Tür wurde ein „Opfer“ versorgt. Ausgelöst wurde der Einsatz durch eine im Gebäude angebrachte Brandmeldeanlage. Evakuiert werden musste keine Person, aber die Feuerwehrmänner gingen in alle Zimmer versorgten die Bewohner, beruhigten. Evakuierungen wurden nicht geübt. Frank Stobbe zeigte sich noch während der Übung zufrieden, über Einsatzzeiten und Ablauf der Übung.

Ein "Verletzter" wird geborgen, der Blutdruck gemessen, Standard Erste Hilfe, gut gemacht.


Der Brandherd ist noch nicht lokalisiert, also nochmal rein, ein Trupp macht sich fertig


Diese Feuerwehrmänner helfen sich beim Anlegen des schweren Atemschutzes


und schon in der nächsten Sekunde sind nur noch Ihre Leuchtstreifen zu erkennen –  Sicht gleich Null.

Die Nachbarn verfolgen das Geschehen


Ein Heimbewohner steht vor dem Haus und wird von einem Feuerwehrmann betreut

Auch mit der Drehleiter sind die Feuerwehrmänner ins Haus vorgedrungen.

All das machte auf einen Laien einen sehr professionellen Eindruck, die Alarmierungszeit und das tatsächliche Eintreffen der Feuerwehr hervorragend und für die Kölner Bürgerinnen und Bürger beruhigend.

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Für Statistiker: Einsatzübung der Kölner Berufsfeuerwehr und Freiwilligen Feuerwehr Köln Fühlingen am 21.November 2005

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Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung