Das Konzept soll außerdem mit den Ratsfraktionen, den Bezirksvertretungen und den sozialen Hilfsorganisationen abgestimmt werden. Nach Feststellung von Anwohnern, Mitarbeitern der Polizei und des Amtes für öffentliche Ordnung sowie Betreuerinnen des Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) hat sich die Problematik der Straßen- und Wohnwagenprostitution im Bereich Militärring/Brühler Landstraße und in Meschenich deutlich ausgedehnt. Nachdem die Stadt Bonn ihre Sperrbezirksverordnung vor einiger Zeit verschärft hat, seien zahlreiche Prostituierte, insbesondere aus Bulgarien stammende Frauen, in den Kölner Süden ausgewichen. Die deutliche Zunahme von bulgarischen Prostituierten führe immer wieder zu Revierstreitigkeit untereinander, aber auch zu Konflikten mit den bisher dort tätigen deutschen drogenabhängigen Prostituierten, die deswegen nun im Wohngebiet Am Kölnberg in Meschenich auf Kunden warteten. Neben rivalisierenden bulgarischen Zuhältern versuchten offenbar auch Mitglieder einer weiteren Gruppierung vom Geschäft mit der Straßenprostitution zu profitieren. Nach Erkenntnissen der Polizei kontrollieren die Mitglieder dieser Gruppierung den Wohnwagenstrich im Bereich Militärring/Robinienweg. Sie verlangen von den Frauen, die dort als Prostituierte tätig sind, eine „Wohnwagenmiete“ von bis zu 100 Euro pro Schicht, wobei etliche Wohnwagen auch über Nacht genutzt werden. Bei einer unterstellten Mieteinnahme von 200 Euro pro Tag und Wohnwagen summiert sich der jährliche Umsatz allein durch die „Wohnwagenmieten“ auf geschätzte zwei Millionen Euro. Ob die Frauen weitere Zahlungen leisten müssen, ist unklar.

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