Köln | Derzeit ist die Stelle der Gleichstellungsbeauftragten und die Leitung des Amtes für Gleichstellung von Frauen und Männern bei der Stadt Köln vakant. Report-K fragte nach, wer aktuell die Geschäfte führt und wann die Stadt die Stelle wieder besetzen werde. Die Grünen im Rat der Stadt wünschen sich eine Frau, die die Rolle der Gleichstellungsbeauftragten wirkmächtig in der Stadtverwaltung und Stadtgesellschaft ausfüllt.

Besetzungsverfahren läuft seit August

Am 5. Juli 2023 wurde bekannt, dass Bettina Mötting Köln verlassen würde und nach Düsseldorf wechseln werde, um dort das Hauptamt zu leiten. Mötting war 34 Jahre in Diensten der Stadt Köln und deren Gleichstellungsbeauftragte. Mit Beginn des neuen Jahres trat Mötting in Düsseldorf an.

Am 1. August 2023 wurde die Stelle intern und extern ausgeschrieben, so die Stadtverwaltung. Die Bewerbungsfrist für die Stelle mit dem Titel „Gleichstellungsbeauftragten und Leitung des Amtes für Gleichstellung von Frauen und Männern“ lief bis 28. August 2023. Die Stelle ist bewertet nach EG AT/A 16. Entsprechend des Landesgleichstellungsgesetzes NRW sucht die Stadt Köln für diese Position nur eine Frau, die das Amt, das derzeit mit fünfzehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besetzt ist, führen soll. Die Stelle war auf den Plattformen der städtischen Homepage, Interamt, Karriere.NRW und der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit ausgeschrieben.

Wie die Stadt auf Nachfrage von report-K mitteilte laufe das Auswahlverfahren derzeit. Die Stadt schreibt: „Die nächste Bewerbungsrunde finde Mitte/Ende Januar statt. Sobald diese Gespräche abgeschlossen wurden und eine geeignete Kandidatin gefunden wurde, wird diese den zuständigen Gremien vorgeschlagen. Die Geschäfte des Amtes für die Gleichstellung von Frauen und Männer werden bis dahin von der Stellvertretenden Amtsleitung und Stellvertretenden Gleichstellungsbeauftragten Petra Engel geführt.“

Das wünscht sich die stärkste Fraktion im Rat von der neuen Gleichstellungsbeauftragten

Report-K befragte die Gleichstellungs-, -frauen, und wirtschaftspolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Rat der Stadt Köln Derya Karadag nach dem Besetzungsverfahren. Karadag betonte die Bedeutung der Funktion der Gleichstellungsbeauftragten für die Grünen, die eine zügige Nachbesetzung fordern. Gleichwohl fühlen sich die Grünen gut informiert und sprechen der Stellvertreterin ihr Vertrauen aus. Karadag: „Diese wichtige Position wird derzeit von der Stellvertreterin Frau Petra Engel ausgeübt. Frau Engel kennt das Amt und die laufenden Prozesse, aus diesem Grund ist eine Übergangszeit -bis zur endgültigen Besetzung einer neuen Gleichstellungsbeauftragen- kompetent sichergestellt.“

Karadag formuliert aber an die zu findende Frau Wünsche: „Wir als Grüne Ratsfraktion erwarten von der neuen Amtsleitung, dass die interne Gleichstellung in die Stadtverwaltung und die externe Gleichstellung in die Stadtgesellschaft wirkmächtig ausgeübt wird. Hierbei sind uns die sozialen Themen wie Gewaltschutz, ebenso wichtig, wie etwa eine geschlechtergerechte Finanzmittelverteilung – Gender Budgeting – oder Equal Pay. Als Partei mit einer feministischen Historie ist uns Parität in der gesamten Gesellschaft ein hoher Wert. Mit unserem Alleinstellungsmerkmal ‚Frauenstatut‘ haben wir als Partei bewiesen, dass Belange der Gleichberechtigung ein zentraler Faktor einer modernen Demokratie sind. Köln wurde mit dem Gender Award der Bundesregierung ausgezeichnet. Das ist eine hohe Würde, die wir als Kommune natürlich weiterhin nachhaltig erfüllen wollen. Wir wünschen uns, dass die neue Gleichstellungsbeauftragte ein hohes Maß an Einsatzbereitschaft für den Bereich Gleichstellung mitbringt, sehr versiert in Gender Themen ist und mit Leidenschaft und Kreativität den aktuellen Herausforderungen der Kommune begegnet.“