Köln | Auf der Industriestraße im Kölner Norden zwischen Niehl und Merkenich darf statt der bisher erlaubten 100 km/h in Zukunft nur noch 50 km/h gefahren werden. Das legte die Stadtverwaltung fest.
Der Bereich wird zwischen Niehler Ei und Emdener Straße sein, in dem die Geschwindigkeit reduziert werde. Dies sei nicht für immer, sondern nur zeitweise.
Der Grund ist, dass die Schutzplanken in einem kritischen Zustand seien. Dies habe eine Überprüfung ergeben. Die Überprüfung erfolgte, weil ein Teil der Schutzplanken nach einem Unfall repariert werden sollten. Eine Reparatur sei nicht mehr möglich, da die Schutzplanken verrottet sind. Die Stadt schreibt: „Das sogenannte Fahrzeugrückhaltesystem entspricht nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik und muss komplett erneuert werden.“
Aus Gründen der Verkehrssicherheit muss nun die erlaubte Höchstgeschwindigkeit auf 50 km/h beschränkt werden. Durch die niedrigere Höchstgeschwindigkeit könne eine Teilsperrung der Industriestraße verhindert werden. Diese so fürchten die Verkehrsplaner der Stadt hätte massive Auswirkungen auf den fließenden Verkehr, das gesamte Verkehrsnetz und die ansässigen Industrieunternehmen.
Das Fahrzeugrückhaltesystem müsse komplett neuberechnet und dimensioniert werden. Dazu müsse die Vergabe ausgeschrieben werden. Dies soll von der Stadtverwaltung schnellstmöglich erfolgen, verspricht die Behörde. Offen bleibe wie lange die Reduktion der Höchstgeschwindigkeit andauern werde.
Die Stadtverwaltung muss sich fragen lassen: Warum erst jetzt?
Eine Frage bleibt allerdings. Warum fiel der marode Zustand, der auch die Sicherheit der Kölner Bürger:innen beeinträchtigt erst auf, nachdem ein Unfall passierte und Reparaturmaßnahmen anstanden? Werden solche sicherheitsrelevante Fragen nicht turnusgemäß von den dafür verantwortlichen Beamten in der Stadtverwaltung immer wieder geprüft? Schließlich hat die Stadt Köln doch eine Verkehrssicherungspflicht. Ist es nicht so, dass Im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht sind regelmäßige Kontrollen, die sogenannten Streckenkontrollen für Kommunen als Straßenbaulastträger im Rahmen der öffentlich-rechtlichen Daseinsvorsorge zwingend notwendig sind, natürlich immer abhängig von der Art der Straße? Aber die Industriestraße ist in diesem Bereich als vierspurige Schnellstraße innerorst ausgebaut. Es bleibt abzuwarten, ob sich der Rat und in diesem Fall der Verkehrsausschuss dem Thema annimmt und die offenen Fragen klärt.
