Köln | aktualisiert | Die Stadt Köln hat heute eine Sturmbilanz zum Unwetter am vergangenen Pfingstmontag veröffentlicht und spricht von Schäden in Höhe von 4,5 Millionen Euro. Die Aufräumarbeiten in Köln werden noch bis mindestens nächste Woche andauern.

48 Bäume entlang der Kölner Straßen seien umgestürzt, so das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen. Bei weiteren Straßenbäumen sei die Krone so stark geschädigt, dass diese wahrscheinlich auch gefällt werden müssen. Auf den städtischen Friedhöfen, Grünflächen und Spielplätzen waren rund 300 Bäume betroffen. Die Sachschäden seien eher gering und nur wenige Wohnhäuser und geparkte PKW wurden von umstürzenden Bäumen getroffen. Ein Mann wurde in Köln-Flittard durch einen herabstürzenden Baum getötet.

Bisher haben die Mitarbeiter des städtischen Amtes für Landschaftspflege und Grünflächen rund 1.200 Einsätze für die Beseitigung der Sturmschäden gefahren. Dies habe, so die Stadt, Kosten in Höhe von 800.000 Euro verursacht. Darin enthalten sind auch die Kosten für Ersatzpflanzungen. Der Wertverlust wird von der Stadt mit 4,5 Millionen Euro angegeben.

NRW verspricht unwettergeschädigten Kommunen schnelle unbürokratische Hilfe

Innenminister Ralf Jäger hat heute den vom schweren Unwetter geschädigten Kommunen in NRW eine schnelle und unbürokratische Hilfe versprochen. „Wir sind uns einig, dass viele von ihnen unsere finanzielle Unterstützung dringend benötigen“, erklärte Jäger nach dem Gespräch mit den Oberbürgermeistern, Landräten und Vertretern der Kommunalen Spitzenverbände im Düsseldorfer Innenministerium. Durch die Berichte der Gesprächsteilnehmer verschaffte sich der Innenminister einen Überblick über die Schadenslage. Gleichzeitig informierte er über das weitere Vorgehen der Landesregierung. Diese hatte in ihrer jüngsten Kabinettsitzung einen Hilfsfonds des Landes für die unwettergeschädigten Städte und Gemeinden beschlossen. In der kommenden Plenumswoche wird der Innenminister im Landtag über das weitere Handeln berichten.
Bislang haben dreizehn kreisfreie Städte und vierzehn Kreise vorläufige  Schätzungen zur Schadenshöhe gemeldet, die die Kommunen selbst als nur eingeschränkt belastbar einstufen. Den höchsten Schaden hat mit 63,3 Millionen Euro Essen mitgeteilt. Gemeldet wurden Schäden an Ampelanlagen, Straßenbeleuchtung, öffentlichem Nahverkehr, städtischen Gebäuden wie Schulen und Kitas, Spielplätzen, und Bäumen. „Wir wollen, dass die Infrastruktur in den Kommunen in NRW möglichst schnell wieder funktionsfähig ist. Straßen müssen wieder befahrbar sein und die kommunalen Verkehrsbetriebe störungsfrei Fahrgäste befördern können“, sagte der Innenminister.
Das Umweltministerium und der Landesbetrieb Wald und Holz NRW unterbreiten den Kommunen Beratungs- und Begutachtungsangebote. „Wir werden den betroffenen Kommunen aber auch mit finanziellen Hilfen zur Seite stehen. Diese Gelder sollen von Kommunen und von privaten Waldbesitzern für die Wiederaufforstung geschädigter Wälder verwendet werden“, erklärte Umweltminister Johannes Remmel.
Nach der von Innenminister Jäger vorgelegten Einsatzbilanz rückten Feuerwehr und Polizei bis heute über 31.000 Mal aus. Durch das schwere Unwetter am Pfingstmontag mit Gewittern, Starkregen und Sturm kamen sechs Menschen ums Leben, 98 wurden verletzt. Landesweit waren fast 36.000 Helfer der Feuerwehren, der Hilfsorganisationen und des Technischen Hilfswerks im Einsatz. Die Aufräumarbeiten dauern in vielen Städten und Gemeinden noch an.

Deutsche Bahn meldet, dass S-Bahnstrecke der Linie 6 Düsseldorf – Essen noch bis August gesperrt bleibt

Als Folge der Unwetterschäden vom Pfingstmontag ist die S-Bahn-Strecke der Linie S 6 auf dem Streckenabschnitt von Düsseldorf-Rath über Ratingen und Kettwig bis Essen Hbf weiterhin nicht befahrbar und bleibt bis voraussichtlich Mitte August gesperrt, so die Deutsche Bahn. Durch das Unwetter seien die Schäden so massiv, dass die Arbeiten bis Anfang Juli dauerten und daran im Anschluss direkt die Gleiserneuerungsarbeiten beginnen müssten.
Ein Busersatzverkehr sei für die Zeit der aktuellen Sperrung von Samstag, 21. Juni bis Samstag, 5. Juli eingerichtet.

Die Haltestellen des Busses:
• Düsseldorf-Rath, Ersatz-Haltestelle Oberrather Straße,
• Ratingen Ost, Bussteig 1,
• Hösel, Bussteig 1,
• Kettwig Stausee, Kettwig v. d. Brücke,
• Kettwig, (Ri. Essen) Bussteig 3, (Ri. Düsseldorf)Bussteig 4,
• Essen-Werden, (Ri. Essen) Bussteig 4, (Ri. Düsseldorf)Bussteig 5,
• Essen-Hügel, Haltestelle Hügel/Regattahaus,
• Essen-Stadtwald, Haltestelle Stadtwaldplatz Bussteig 1 und 2,
• Essen Süd, Ersatz-Haltestelle Wagner-Straße Straße,
• Essen Hbf, (Ri. Düsseldorf), Bussteig 4/5.
Der Busersatzverkehr findet tagsüber am Wochenende im 30-Minuten-Takt statt. Montags bis freitags wird ein 20-Minutentakt angeboten.

Autor: Andi Goral