Unter dem Titel „Städte als Friedensstifter. Kommunale Partnerschaften für Verständigung und Zusammenarbeit im Nahen Osten“ bereitet die Stadt Köln zurzeit eine Nahost-Bürgermeisterkonferenz vor, die im Mai 2011 in Köln stattfinden soll. Bürgermeister aus Israel, Palästina, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden sowie anderen europäischen und arabischen Ländern sollen sich an Hand konkreter Praxisbeispiele darüber austauschen, wie Städte grenzüberschreitende Brücken bauen, praktisch kooperieren und friedensstiftend wirken können. Die Initiative zu dieser Konferenz ging vom israelischen Städteverband ULAI (Union of Local Authorities in Israel) und vom palästinensischen Städteverband APLA (Associaton of Palestinian Local Authorities) aus. Sie hatten sich mit der Bitte an die Stadt Köln gewandt, Organisatorin und Gastgeberin einer solchen Konferenz zu sein.

Am vergangenen Freitag traf sich die Vorbereitungsgruppe in Köln. Ungeachtet des gewaltsamen israelischen Militäreinsatzes gegen eine Gaza-Hilfsflotille wenige Tage zuvor, nahmen an dem Treffen auch die Vertreter der israelischen und palästinensischen Städteverbände teil. „Ihre persönliche Anwesenheit ist ein mutiges Zeichen in einer dramatischen internationalen Krise und vorherrschender Sprachlosigkeit. Ihr Kommen bezeugt die Wichtigkeit dieser Konferenz. Das Beispiel zeigt auch, dass Städte ganz eigene Möglichkeiten haben, den Nahostfriedensprozess aktiv mit zu gestalten, und politische Blockaden überwinden können", so Oberbürgermeister Jürgen Roters. Die Fachhochschule Köln wird zudem Ende September nach Palästina reisen. Dort will man den Aufbau einer einer von APLA projektierten Kommunalakademie durch die Bereitstellung von Know-how zu unterstützen. Die NRW-Staatskanzlei wird dafür finanzielle Mittel zur Verfügung stellen. Am 17. Juli 2010 finden in den palästinensischen Autonomiegebieten die nächsten Kommunalwahlen statt.

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