16:11 Uhr > Polizei durchsucht Büro von Wulffs Ex-Sprecher
Die Staatsanwaltschaft Hannover hat am Donnerstag Privat- und Geschäftsräume des entlassenen Sprechers von Bundespräsident Christian Wulff, Olaf Glaeseker, durchsucht. Die Ermittler verschafften sich auch Zugang zu den Räumlichkeiten eines Eventmanagers, der zu Wulffs Zeit als niedersächsischer Ministerpräsident enge Kontakte zur Staatskanzlei in Hannover gehabt haben soll. Wie die Staatsanwaltschaft weiter mitteilte, wurden Immobilien in Wunstorf, Berlin und der Schweiz durchsucht. Die Beschuldigten stünden unter dem dringenden Verdacht der Bestechlichkeit beziehungsweise der Bestechung. Nach ersten Ermittlungen bestehe der verdacht, dass Glaeseker zwischen 2007 und 2009 den vom verdächtigen Eventmanager organisierten Nord-Süd-Dialog "gefällig gefördert" haben soll. Die Sichergestellten Schriftstücke und Computerdateien sollen nun ausgewertet werden.

11:05 Uhr > Steinmeier: Wulff-Affäre bringt Politik in Verruf
"Viele wollen doch glauben, es sei übliche Praxis in der Politik, ständig nur auf der Suche nach persönlichen Vorteilen zu sein", sagte Steinmeier der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung". "Der Schaden ist schon da", fügte er hinzu. Für Bundespräsident Christian Wulff werde es "ein langer Weg", Vertrauen und Respekt zurückzugewinnen. "Und ich habe Zweifel, ob es gelingt", so Steinmeier weiter. Er bleibe dabei, der Fall Wulff sei eine Causa Merkel. Die Kanzlerin aber "tut so, als lebe sie auf einem anderen Stern als ihr Kabinett, die FDP und der Bundespräsident." Die Wulff-Affäre spreche "nicht gerade für eine hohe Kompetenz bei politischen Entscheidungen und der Personalauswahl", kritisierte Steinmeier. Zu den Koalitionsverhandlungen im Saarland erklärte Steinmeier, "so oder so, ist das kein Signal für den Bund." Er halte die große Koalition nicht für eine dauerhaft gute Lösung, sagte Steinmeier.

[dts]