Fakten:
7000 befragte Unternehmen (904 Antworten)
31 Prozent zufriedene Unternehmen (Aufschwung)
26 Prozent der Untenehmen mit positiver Zukunftsprognose
15 Prozent der Unternhmen planen Neueinstellungen
17 Prozent
der Unternhmen mit mit voller Standortzufriedenheit
42,5 Prozent der Unternehmen zufrieden mit Zustand der Verkehrswege
52 Prozent der Unternehmen wünschen sich mehr Sauberkeit in Köln
66 Prozent der Unternehmen unzufrieden mit Betreibskosten


Als kleine und mittlere Unternehmen bezeichnet die Industrie- und Handelskammer zu Köln (IHK) Betriebe mit einem bis neun und zehn bis 49 Mitarbeitern. Deutschlandweit, wie auch in Köln liegt der Anteil diese Gruppe an Firmen etwa bei 96 Prozent. Sie stellen 40 Prozent aller Angestellten und erwirtschaften ein Fünftel des Umsatzes aller Betriebe in Deutschland. Im Bezirk der IHK Köln sollten nach 2010 zum zweiten Mal 7.000 kleine und mittlere Unternehmen um ihre Einschätzung zur aktuellen wirtschaftlichen Situation und den erwarteten Zukunftsaussichten abgeben. Auch wenn der wirtschaftliche Aufschwung geringer und zeitverzögert bei Betrieben ankommt, herrscht bei zumindest 31 Prozent der Befragten eine gewissen Zufriedenheit. Außerdem wurde um eine Stellungnahme zum Standort Köln (oder Umgebung) gebeten. Hierzu sollten sich die Firmen zur Verkehrssituation, Sauberkeit, Sicherheit und der Entwicklung der Betriebskosten äußern. Vergleichbare statistische Werte zu diesen beiden Unternehmensgruppen lägen derzeit nur in geringem Umfang vor. Daher freute sich Dr. Herbert Ferger, Hauptgeschäftsführer der IHK Köln, dass immerhin 904 Antworten eingingen.

Wirtschaftsaufschwung kommt an
Die IHK stellte fest, dass auch die kleinen Unternehmen zunehmend von der wachsenden Nachfrage aus dem In- und Ausland profitieren. Mit 31 Prozent zufriedenen Betrieben konnte der Vorjahreswert um sieben Prozentpunkte verbessert werden. Als "schlecht" stuften ihre Lage nur noch 16 Prozent aller Befragten ein (2010: 22 Prozent). Dr. Ferger erklärte, dass der Aufschwung bei den kleinen und mittleren Unternehmen in Köln und Umgebung später und langsamer einsätze, aber unverkennbar sei. Das hänge vor allem damit zusammen, dass die befragten Betreibe die Auftragnehmer der großen Wirtschaftunternehmen sind. Sie kämen demnach zu einem späteren Zeitpunkt in den Genuss der verbesserten Gesamtsituation. Es bleibe aber ein "ungutes Gefühl" so Ferger, denn nur 26 Prozent sehen die Zukunft positiv, wobei sich 11 Prozent sogar skeptisch äußerten. Eine klaren Zusammenhang erging aus der Auswertung der Daten. Je größer ein Betrieb ist, desto positiver sind seine Zukunftsprognosen. Bei den Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern rechnen 43 Prozent mit steigenden Umsätzen, bei den kleinsten hingegen, mit nur bis zu drei Beschäftigten, sind es nur 24 Prozent. Eine Entspannung sei auf dem Arbeitsmarkt zu erkennen. 15 Prozent der Unternehmen planen Neueinstellungen. Leider konnten ganze 14 Prozent der befragten Betriebe in den vergangenen Monaten keine offenen Stellen neu besetzen. Ferger verwies in diesem Zusammenhang auf den "Fachkräftemangel" und betonte dass viele Arbeitsuchenden entweder zuerst zu den großen Unternehmen gingen oder schlicht zu unflexibel seien. Das Phänomen ziehe sich durch sämtliche Branchen.

Standort Köln: Licht und Schatten
Im Gebiet der Stadt zeigten sich 17 Prozent "voll zufrieden" mit dem wirtschaftlichen Standort. 67 Prozent waren immer noch "zufrieden". Insgesamt war nur für 2 Prozent aller befragten Betreibe der Standort ein nicht relevanter Faktor. Diese Werte dürften jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es dennoch erheblichen Handlungsbedarf gebe. So wurde zwar die Erreichbarkeit Kölns durchweg positiv eingeschätzt, aber der Zustand der Verkehrswege scharf kritisiert. Die schlechten Noten verdeutlichen, dass nur 42,5% der Kölner Betriebe mit der Situation zufrieden sind. Dr. Ferger erklärte zu dieser Einschätzung, dass es sich bei der Verkehrsanbindung um einen sehr wichtigen, oft unterschätzten Standortfaktor handle. Branchenübergreifend negativ war außerdem die Bewertung der Sauberkeit Kölns an den jeweiligen Standorten der Unternehmen. Die Erhebung verdeutliche, dass dieses Urteil auch für Betreibe ohne "Laufkundschaft" zutrifft. Nur acht Prozent zeigten sich zufrieden, 52 Prozent dagegen wünschen sich mehr Sauberkeit in Köln. Defizite wurde auch im Bereich Sicherheit am Standort gemessen. Zentrumsübergreifend bewerteten 22 Prozent aller Befragten, vor allem Betreibe aus der Gastronomie und der Hotellerie ihre Situation negativ. Schließlich erklärte die IHK Köln, dass auch im vierten Befragungspunkt "Kosten" erhebliche Problemfelder zutage traten. Große Sorgen bereiten den kleine und mittleren Unternehmen in der Stadt Köln die steigenden Energiekosten. Ganze zwei Drittel aller Betriebe schätzen die aktuelle Situation der Gas-, Strom- und Ölkosten als "unhaltbar" ein. Aufgrund unabsehbarer Folgen schauen die Unternehmen noch besorgter in die Zukunft. Ein besonderes Problem entstehe in Betrieben, die durch eine starken Wettbewerb jetzt schon hohe Stromkosten zu bewältigen hätten.

Quelle: IHK Köln – 904 ausgewerte Antworten von 7.000 befragten Unternehmen

[asch]