Die Drohnenaufnahme zeigt das Stadthaus in Deutz und die Lanxess Arena. | Foto: Bopp

Köln | Dort, wo die Kölner Haie spielen oder Sportevents wie die EHF Final 4 stattfinden, tagt heute der Sportausschuss des Kölner Rates: in der Lanxess Arena.

Der Geschäftsführer der Lanxess Arena Stefan Löcher wird die Mitglieder des Sportausschusses begrüßen. Dann folgen die Beratungen und das sind die Themen.

Die SPD Fraktion möchte von der Stadtverwaltung wissen, welche Auswirkungen sich für die Stadt Köln ergeben, wenn die Landesregierung NRW den Sportetat des Landes Nordrhein-Westfalen um 8 Prozent wie geplant kürzt. Im konkreten steht die Frage im Raum, ob sich diese geplante Kürzung auf die finanzielle Situation und die Aktivitäten der Kölner Sportvereine auswirkt oder wie die Stadt Köln die Lücke in der Sportfinanzierung zu schließen gedenkt.

Künstliche Intelligenz in Kölner Schwimmbädern

Die Kölner FDP führt Praxisbeispiele aus den Städten Lippstadt, Wiesbaden und Darmstadt in ihrer Anfrage an die Kölner Stadtverwaltung an. Dort werde Künstliche Intelligenz (KI) zur Unterstützung der Schwimmbadaufsicht eingesetzt. Nun will die FDP wissen, ob die Stadt Köln und das städtische Unternehmen Kölnbäder die Technologie kenne und welche Schritte nötig wären eine solche Technologie zu implementieren. Die FDP macht in diesem Zusammenhang darauf aufmerksam, dass sie es für sinnvoll erachtet vor dem Hintergrund von Personalengpässen und der Überlastung der Badeaufsicht eine solche Technologie einzusetzen.

Die Kölnbäder würden die Entwicklung von KI zur Schwimmbadaufsicht seit 2021 verfolgen, so die Stadtverwaltung. Eine Testanlage sei in Planung und die Finanzierung im Wirtschaftsplan 2024 hinterlegt. Käme die KI in allen Bädern der Kölnbäder zum Einsatz dann seien Mittel für die Anschaffung in einem hohen sechsstelligen Bereich nötig. Die Möglichkeit das Personal zu reduzieren wird als eher gering eingeschätzt, da zur Rettung von Menschen Menschen erforderlich seien.

Containeranlage am Sportplatz des SC Brück

Das Ratsbündnis aus Grünen, CDU und Volt fragen nach den Möglichkeiten zum Duschen und Umkleiden am neuen Sportplatz des SC Brück. Dessen Fußballplatz wird an neuer Stelle errichtet und die bisher genutzten Umkleiden in der „Flehburg“ stehen bald nicht mehr zur Verfügung. Jetzt soll am neuen Sportplatz des SC Brück eine Containeranlage installiert werden. Das Ratsbündnis will wissen ob die Finanzierung gesichert ist und ob die Containeranlage rechtzeitig fertig wird.  

Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass der SC Brück die Umkleide- und Duschräume des ehemaligen Sporthotels „Brücker Sportpark“ bis zum Ende des Winters 2024/25 nutzen könne. Daneben gebe es Pläne des SC Brück und FC Viktoria auf der Sportanlagge Pohlstadtsweg ein Vereinsheim als gemeinsames Gebäude zu errichten und dieses bis 2026 fertigzustellen. Um die zeitliche Lücke zu füllen will die Stadt Köln das marode Vereinsheim des SV Rot-Schwarz Neubrück, der nicht mehr existiert, abzureißen. Die Gebäudewirtschaft der Stadt Köln eruiere bereits die Abrisskosten. Dort sollen dann im Interim Dusch- und Umkleide-Container aufgestellt werden. Der Rat muss dann noch über die Finanzierung sowie Bezuschussung des Abrisses und des geplanten Neubaus politisch entscheiden.

Boule und Pétanque Sport in Köln

Seit Juli 2023 gibt es eine Petition für den Boule Sport in Köln auf einer Internetplattform. Die Forderung der Petition lautet: „Gebt uns endlich ein Dach über dem Kopf, um unseren Sport auszuüben!“ Dies nimmt die SPD zum Anlass einer Anfrage im Sportausschuss nach einer wetterfesten Spielmöglichkeit für Vereine, die Bunte Liga Boule oder Menschen die im Park spielen, so dass diese ganzjährig ihrem Sport frönen können. Die SPD stellt zudem fest: „Die derzeitigen Möglichkeiten werden der sehr großen Boule- und Pétanque-Szene in Köln nicht gerecht!“ Jetzt fragen die Sozialdemokraten die Stadtverwaltung was für den Boule und Pétanque Sport in Köln getan werden könne.

Sportanlagen und Ministeriumserlass

Es gibt einen neuen Erlass zu Sportanlagen und vor allem welche Sportanlagen von der Bauordnung betroffen sind. Ein Teil dieses Erlasses des NRW Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung ist die Frage nach den Belägen von Sportplätzen. So ist etwa der Austausch von Belägen bauordnungsrechtlich verfahrensfrei. Heißt im Klartext: Dafür ist kein Bauantrag nötig. Die Linke im Kölner Rat will nun wissen, welche Vereine in Köln von der neuen Richtlinie profitieren könnten. Als Beispiel nennen die Kommunalpolitiker den Rasensportverein Rath/Heumar 1920 und verbinden dies mit der Frage, ob der Verein an seiner alten Stelle verbleiben könne und dort einen Kunstrasenplatz errichten dürfe.

Rheinpark als Fanzone zur EM 2024

In der Beratungsfolge debattiert heute der Sportausschuss über die Anregung der Bezirksvertretung Innenstadt (BV Innenstadt) die Nutzung des Rheinparks als Fanzone zur Fußball EM 2024 abzulehnen. Eine Debatte fand bereits im Ausschuss für Klima, Umwelt und Grün statt. Am 26. Oktober wird der Rat entscheiden. Die Stadtverwaltung schlägt als Beschluss vor die Anregung lediglich zur Kenntnis zu nehmen. Die BV Innenstadt hatte am 25. Mai in ihrer Sitzungen nach dem gemeinsamen Antrag von Grünen, SPD, Linke, Klimafreunde und Die Partei einstimmig diesem zugestimmt. Die FDP enthielt sich. In dem Beschluss findet sich folgender Text: „Aufgrund des unschätzbaren landschaftsarchitektonischen und ökologischen Wertes des Tanzbrunnens lehnt die Bezirksvertretung Innenstadt eine Nutzung des Rheinpark-Geländes im Rahmen der Planungen zur Fußball-EM 2024 ab. Sie bittet die Oberbürgermeisterin, die entsprechenden Planungen der Verwaltung unverzüglich zu stoppen und den Rat der Stadt Köln, dies durch einen entsprechenden Beschluss zu unterstützen.“ Die Ratsgruppe Gut unterstützt die BV Innenstadt und plädiert für ein Nutzungsverbot als Fanzone. Ratsmitglied Thor Zimmermann verweist auf alternative Standorte, die die BV Innenstadt nannte. Unter anderem ist die Bespielung der Poller Wiese im Gespräch. Auch Alt-OB Jürgen Roters als Vorsitzender des Fördervereins des Rheinparks habe sich gegen eine Nutzung ausgesprochen. Der Leiter des Sportamtes Gregor Timmer verwies auf die Idee dort ein Angebot zu formulieren, wo die Fans seien. Im Tanzbrunnen werde Public Viewing angeboten und im Kölner Jugendpark sei ein Zeltareal geplant. Die Stadt Köln erwartet während der EM mehrere 10.000 Fans.

Die städtische Verwaltung bezog mittlerweile Stellung und teilte mit, dass sie an Alternativen arbeite, die aber teurer seien. Im Gespräch sei eine Nichtnutzung des Rheinparks oder Entlastung. Die Stadtverwaltung will die Politik informieren, sobald belastbare Erkenntnisse vorlägen. Zudem gibt die Stadtverwaltung zu bedenken, dass sie der Auffassung sei, dass Flächen, die nicht in direkter Berührung mit der Fanzone stünden die Zielsetzungen nicht erreichen werden.

Der Sportausschuss in Kürze: +++ Die Stadt sucht nach Optionen wie urbane Bewegungskulturen proaktiv und dynamisch gestaltet werden können und arbeitet am Urban Sports Gesamtkonzept. +++ Die Sanierung der Dreifach-Sporthalle Adolf Fischer Straße schreitet voran und die Stadtverwaltung geht davon aus, dass diese im ersten Quartal 2024 wieder für den Sport zur Verfügung stehe. +++ Die Mehrzweckhalle im Schulzentrum Weiden wird saniert. Eine Baugenehmigung ist erforderlich, die so die Stadtverwaltung, bereits erteilt sei. Die Arbeiten zur Generalsanierung sollen beginnen und die Turnhalle bis zum Ende des dritten Quartals 2024 wieder fertiggestellt sein.

ag