Am Sonntag steht das traditionsträchtigste Duell der Handballbundesliga auf dem Spielplan: Der VfL Gummersbach tritt um 17.45 Uhr in der Aschaffenburger f.a.n frankenstolz arena beim TV Grosswallstadt an. Die beiden „Altmeister“ treten zum 66. Mal in der Liga gegeneinander an – keine Paarung gab es häufiger. Der TV Grosswallstadt ist aus der Handballbundesliga nicht wegzudenken: Seit sage und schreibe 40 Jahren ist der TVG schon in der Eliteklasse dabei. In früheren Zeiten stritten sich die Oberbergischen und die Nordwest-Bayern regelmäßig um die deutschen Titel, doch diese Zweikämpfe liegen schon fast 20 Jahre zurück. Der TVG gewann 1990 seine letzte deutsche Meisterschaft, ein Jahr später fuhr der VfL seinen bis dato letzten nationalen Meistertitel ein. Um deutsche Titelweihen spielen die beiden Teams also schon länger nicht mehr, doch trotzdem ist das übermorgige Aufeinandertreffen der Mannschaften von Neu-TV-Coach Michael Biegler und VfL-Trainer Sead Hasanefendic so interessant wie zu besten Zeiten, denn es geht um die Qualifikation für die internationalen Plätze. Beide Mannschaften haben 29:17 Zähler auf ihrem Konto, belegen Platz sieben und acht der Tabelle und sind somit nah dran an den EHF-Pokalplätzen.

"Auf uns wartet eine sehr schwere Aufgabe"
Es wird also mit Sicherheit heiß hergehen, wenn das Schiedsrichtergespann Robert Schulze und Tobias Tönnies am Sonntag zum Anwurf bitten. VfL-Coach Sead Hasanefendic erwartet ein „sehr schweres Spiel, bei dem meine Mannschaft 60 Minuten lang voll konzentriert auftreten muss, wenn sie etwas Zählbares mit nach Hause nehmen will“. Der VfL-Coach charakterisiert den TVG als moderne Mannschaft mit einer geschlossenen Verteidigung und einer schnellen, laufstarken Offensive. Dazu stehe mit Mattias Andersson einer der besten Torhüter der Liga zwischen den Pfosten, lobt Hasanefendic, der auf seinen kompletten Kader zurückgreifen kann. „Grosswallstadt hat sich im Laufe der Jahre gezielt verstärkt und verfügt über eine Reihe von deutschen Nationalspielern in ihrem Kader. Auf uns wartet eine sehr schwere Aufgabe. Wie stark der TVG ist, haben wir im Hinspiel gesehen, als wir erst in der letzten Sekunde mit 28:27 gewinnen konnten“, lobt Sead Hasanefendic, für den der TVG aufgrund des Heimvorteils die Favoritenrolle innehat.     

VfL-Geschäftsführer Axel Geerken freut sich auf ein Traditionsduell, „das man endlich auch wieder als Spitzenspiel bezeichnen kann. Beide Mannschaften spielen eine ganz starke Saison und haben in den vergangenen Monaten hervorragende Leistungen gezeigt. Das Spiel ist für beide richtungsweisend, denn wer hier verliert, verliert auch erst einmal den Anschluss an die EHF-Pokalplätze“, weiß der VfL-Geschäftsführer. Der TVG sei eine starke Mannschaft, die zuhause nur schwer zu schlagen sei, „doch wir haben unsere Auswärtsstärke bereits mehrfach bewiesen und fahren nach Aschaffenburg, um hier doppelt zu punkten“, so Axel Geerken.

Aktualisiert um 15:45 Uhr
Drago Vukovic fällt aus
Rückraumspieler Drago Vukovic wird am kommenden Sonntag nicht im VfL-Kader stehen. Dies gab der VfL soeben bekannt. Der kroatische Nationalspieler erlitt im Training gestern Abend bei einem Zusammenprall mit Robert Gunnarsson eine Gehirnerschütterung und fällt für das Sonntagsspiel aus. Ob Drago am Mittwoch im Heimspiel gegen MT Melsungen in der Eugen Haas-Halle wieder auflaufen kann, hängt vom Ergebnis einer Untersuchung am Montag durch Mannschaftsarzt Dr. Jochen Viebahn ab. Nach dem Zusammenprall ist Drago sofort im Krankenhaus untersucht worden, auch eine Computertomographie wurde gefertigt, das Ergebnis war aber unauffällig. „Es handelt sich um ein Schädel-Hirn-Trauma, das aber nicht dramatisch ist. Nach ein paar Tagen Bettruhe wird es Drago wieder besser gehen“, so das Statement von Dr. Jochen Viebahn.

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