Männer suchen stärker anonyme Beratung

Der Verein gibt an, dass bis zu sechs Anrufe pro Abend – im Durchschnitt sind es drei – bei der Kummerhotline für Studenten eingehen. Ein Gespräch, in dem die Anruferin oder der Anrufer über Prüfungsstress, Liebeskummer, familiäre Schwierigkeiten oder Zweifeln an der Wahl des richtigen Studiums sprechen kann, dauert im Schnitt 50 Minuten. Häufig, so einer der anonymen Berater, gehe es weniger um Beratung, als vielmehr einfach zuzuhören. Rund 70 Prozent der Anrufer sind männlich, denn Männer, so zeigt es die Erfahrung in Köln, nutzen die Hotline stärker als junge Frauen. Dies führen die Kölner Berater darauf zurück, dass Männer eher den anonymisierten Beratungsweg wählen.

Daher legt man bei der „Nightline“ besonderen Wert auf Anonymität. Sowohl für die Anrufer als auch für die die 25 bis 30 Mitarbeiter der Hotline gelte absoluter Persönlichkeitsschutz und 100 Prozent Anonymität. Der wichtigste Grundsatz bei den Telefongesprächen ist zudem die absolute Vertraulichkeit des Inhalts. Bei „Nightline Köln“, das unter anderem vom Studentenwerk und aus privaten Spenden finanziert ist, würde man das Angebot gerne auf fünf oder sieben Tage ausdehnen. Allerdings fehlen dazu die Mittel und auch die Mitarbeiter.

Die Mitarbeiter des Sorgentelefons sind keine ausgebildeten Psychologen, sondern sozial engagierte studierende Menschen aus den verschiedensten Studienrichtungen, von Physik über geisteswissenschaftliche Fächer bis naheliegenderweise Psychologie. Wenn die Hotliner allerdings mit ihrem Latein am Ende sind, vermitteln sie auch Psychologen, Mediziner oder kompetente Ansprechpartner in der Studienberatung.

Das Sorgentelefon „Nightline Köln“ ist jeweils Dienstag, Freitag und Sonntag von 21 bis 02 Uhr  unter der kostenfreien Nummer 0800/ 470 3 500 zu erreichen.

Klaus Pauly für report-k.de | Kölns Internetzeitung