Das Archivbild zeigt gefüllte Sandsäcke. | Foto: via dts nachrichtenagentur

Augsburg | Nach dem anhaltenden Starkregen in Süddeutschland haben mehrere Landkreise den Katastrophenfall ausgerufen. In einigen Regionen haben die Pegelstände bereits die Niveaus eines Jahrhunderthochwassers erreicht.

Die bayerischen Landkreise Augsburg und Aichach-Friedberg stellten am Samstag den Katastrophenfall fest. Der Kreis Günzburg war bereits am Vortag diesen Schritt gegangen. An mehreren Orten treten die Flüsse über die Ufer und überfluten teilweise Straßen.

Die Bevölkerung wurde lokal aufgefordert, sich von Gewässern fernzuhalten und die Anweisungen der Einsatzkräfte zu beachten. Zudem könne es unter anderem zu Stromausfällen kommen. Im Unterallgäu wurden 150 Menschen aufgerufen, vorsorglich ihre Häuser zu verlassen. Andernorts entspannt sich dagegen die Lage bereits wieder etwas.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt ab Samstagnachmittag auch in Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen vor teils kräftigen Gewittern mit heftigem Starkregen. Auch für den Neckar und den Rhein deuten sich laut der Hessischen Hochwasservorhersagezentrale größere Hochwasserlagen an.

Hochwasser: Damm im Kreis Augsburg gebrochen

In Burgwalden im bayerischen Landkreis Augsburg ist infolge des Hochwassers ein Damm gebrochen. Das teilte das Landratsamt am Samstag mit.

Aufgrund der hohen Wassermassen sei eine Evakuierung im Diedorfer Ortsteil Anhausen sowie in Diedorf selbst notwendig geworden, hieß es weiter. Alle Bewohner der betroffenen Bereiche werden dazu aufgerufen, sich „unverzüglich, innerhalb der nächsten Stunde, selbstständig in die Diedorfer Schmuttertalhalle“ zu begeben. Es genüge nicht mehr obere Geschosse aufzusuchen.

Weiter warnt das Landratsamt davor, sich in Bahnunterführungen aufzuhalten. Die Fluten würden dort abfließen. Es bestehe Lebensgefahr. Überdies werde die gesamte Bundesstraße 300 in diesem Bereich überflutet werden, so die Behörde.

THW-Helfer im Einsatz

Die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) berichtet, dass derzeit rund 400 Helferinnen und Helfer im Starkregen-Einsatz in Süddeutschland seien. Sie seien bei der Sicherung von Dämmen und Evakuierungsmaßnahmen eingesetzt. Zudem pumpen die Helfer Wasser ab oder führen Hochwasserschutzmaßnahmen durch, in dem sie etwa mobile Wände installieren.

Das THW weist darauf hin weitere Fachgruppen schnell in Einsatz bringen zu können.  Die Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen besteht aus Expertinnen und Experten bei Überschwemmungen und Überflutungen. Sie pumpt eindringendes Wasser oder Schlamm aus Gebäuden sowie von Verkehrswegen. Zu jedem Fachzug gehören rund 40 THW-Einsatzkräfte mit jeweils drei unterschiedlich leistungsfähigen Schmutzwasserpumpen, einem Notstromerzeuger, einem Erkundungsfahrzeug sowie einer Führungsstelle. Jeder Fachzug ist damit in der Lage, pro Minute bis zu 30.000 Liter Wasser abzupumpen.

| Mit Material von dts nachrichtenagentur |