Das Symbolfoto zeigt einen Zug auf der Eifelstrecke zwischen Usch und Kyllburg

Köln | Nach den verheerenden Unwettern im Juli 2021 ist die Eifelstrecke der Deutschen Bahn AG zwischen Köln und Trier nicht mehr durchgängig befahrbar. So sind Teilstrecken wieder in Betrieb aber zwischen Kall und Nettersheim fahren immer noch keine Züge. Nach der Wiederherstellung soll die gesamte Strecke elektrifiziert werden.

Früh gestartet

Die Eifelstrecke oder Eifelbahn hat eine lange Historie. Diente sie im 19. Jahrhundert dazu die Erzvorkommen der Eifel zu erschließen findet heute nur Personen-Nahverkehr auf der Strecke statt. 1864 begann der Bau der Eifelstrecke von Düren über Euskirchen, Gerolstein bis Trier. Vor allem die Strecke in Rheinland-Pfalz zwischen Gerolstein und Trier ist landschaftlich reizvoll. Die ist auch bereits wieder in Betrieb. Nach einer Strecke durchs Kylltal geht es an der Kyll entlang – Fans der Strecke sprechen durch eine Art Märchenwald – nach Trier-Ehrang. Später wurde die Strecke dann nach Köln geführt und der Abschnitt zwischen Düren und Euskirchen zur Bördebahn umbenannt.

Eigentlich wollte die preußische Eisenbahnverwaltung die Eifelstrecke schon vor dem Ersten Weltkrieg elektrifizieren. Aber das scheiterte am Einspruch des Militärs, dem die Bahnlinie zu nahe an der Grenze lag. Über 100 Jahre später plant nun die Deutsche Bahn AG die Elektrifizierung.

Aktuell steht die Reparatur der Strecke an. Am 14. Und 15. Juli 2021 wurden durch das Hochwasser an Urft und Kyll große Teile der Strecke zerstört. Die Deutsche Bahn hat Teilstrecken der Eifelbahn wieder in Betrieb genommen. Seit September 2021 rollen die Züge wieder zwischen Hürth und Euskirchen, seit April 2022 zwischen Euskirchen und Mechernich und seit Juni 2022 zwischen Mechernich und Kall. Ab da geht es mit dem Schienenersatzverkehr weiter. Und das bleibt noch geraume Zeit so. Voraussichtlich im 2. Quartal 2024 soll die Strecke wieder vollständig hergestellt sein.

Elektrifizierung soll kommen

Ab Juni 2024 sollen die Arbeiten beginnen durch die die Strecke elektrifiziert wird. Ab 2026 soll die Eifelstrecke dann in Gänze elektrisch betrieben werden. Aktuell fahren dort Züge, die von Dieselmotoren angetrieben werden. Insgesamt werden dann 164 Kilometer elektrifiziert sein. 65 Kilometer liegen in NRW. 1.500 Masten mit Betonfundamenten müssen gesetzt werden. Und es muss Anpassungen in Tunnels und über Brücken geben. Insgesamt sollen 220 Millionen Euro investiert werden. Mit Abschluss des Projektes sind dann der RB 24, der RE 22 und der RE 12 elektrifiziert. Auch die DB Energie wird noch einmal zusätzlich 50 Millionen Euro in Bahnstromanlagen investieren. Auch hier läuft die Planung auf eine Fertigstellung 2026 hinaus. Aktuell rattern auf der Strecke die LINT-Züge.  

Wer von einem attraktiven ÖPNV spricht, der merkt schnell, dass die Eifelbahn, obwohl sie die direkte Verbindung zwischen Köln und Trier ist, noch weit davon entfernt ist. Wer vor dem Hochwasser zwischen den beiden Römerstädten Trier und Köln mit der Eifelbahn unterwegs war, der benötigte drei Stunden und vier Minuten Reisezeit. Auch wenn die Strecke landschaftlich reizvoll ist, hier bekleckern sich die Deutsche Bahn und die beiden Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz alles andere als mit Ruhm. Vor allem weil diese Verbindung zudem direkt nach Luxemburg verbindet. Es ist sogar so, dass der Umweg über Koblenz schneller war, wenn die Bahn pünktlich fuhr.  Als Ziel gibt die Deutsche Bahn für ihren Regionalexpress Eifel-Sprinter in fernerer Zukunft eine Fahrtzeit von 2 Stunden 19 Minuten an. Dies setzt aber die Fertigstellung der Westspange voraus und damit ist nicht vor Mitte der 2023er Jahre zu rechnen.

ag