Nach Auskunft der Aachener Polizei flohen am gestrigen Abend gegen 20.20 Uhr zwei gefährliche Straftäter aus der Aachener Justizvollzugsanstalt. Nach den bisherigen Erkenntnissen überwältigten sie einen Wächter und den Pförtner. Die Ausbrecher entkamen zunächst zu Fuß, sollen dann aber mit zwei Taxis nach Köln gefahren sein, wo sich ihre Spur verliert. Die genauen Umstände der Flucht werden zur Zeit ermittelt. Die Polizei geht aktuell davon aus, dass sich beide Verurteilten in den Besitz einer scharfen Waffe gebracht haben.

Die Flüchtenden beschreibt die Aachener Polizei so:
1. Michael Heckhoff: Heckhoff ist 50 Jahre alt und ca. 175cm groß. Er hat eine kräftige Statur, trägt einen Oberlippenbart und hat schütteres braunes Haar. Michael Heckhoff hat braune Augen

2. Peter Paul Michalski: Michalski ist 46 Jahre alt, 176cm groß und schlank. Er hat eine Halbglatze, graues Resthaar (Haarkranz) unrasiert.

Zu der Bekleidung liegen momentan keine Hinweise vor. Die Polizei Aachen hat umgehend eine Großfahndung ausgelöst, die sich bis ins benachbarte Ausland erstreckt. Nach Medienberichten sollen die Ausbrecher mit einem Taxi nach Köln geflüchtet sein. Ob sich Peter Paul Michalski und Michael Heckhoff noch in Köln aufhalten, ist derzeit unbekannt,m auch welche Kleidung sie tragen.

Die Aachener Polizei warnt die Bevölkerung ausdrücklich davor, gegen die Ausbrecher vor zu gehen. Beide saßen wegen schwerwiegendster Straftaten ein, sind bewaffnet und haben sich in der Vergangenheit als brutal und rücksichtslos gezeigt. Hinweise bitte über die 110 an die Polizei.

Aktualisiert 8:54 Uhr
Von Großfahndung in der Kölner Innenstadt nichts zu spüren – Kölner Polizei fahndet noch
Zumindest offensichtlich ist in der Kölner Innenstadt von einer Großfahndung nichts zu spüren. Rund um Hauptbahnhof, Dom, Hohe Straße, Neumarkt oder Ebertplatz ist keine erhöhte Polizeipräsenz zu sehen, auch kreisen keine Hubschrauber über der Kölner Innenstadt. Auch der Zugang zur Kölner Innenstadt ist ohne Probleme möglich, es bestehen zumindest derzeit keine KOntrollen an den Hauptverkehrsstraßen. Von der Kölner Polizei wird bestätigt, dass man nach den beiden Ausbrechern noch fahndet. Allerdings gibt es keine Auskunft darüber ob die Kölner Polizei noch davon ausgeht, dass die beiden geflohenen Häftlinge sich noch in Köln befinden und somit auch eine Gefahr für die Kölner Bevölkerung darstellen. Polizeisprecher Südkamp: "Sie werden Verständnis dafür haben, dass wir aus ermittlungstaktischen Gründen darüber keine Auskunft geben".

Aktualisiert um 09:35 Uhr
Wie der Spiegel berichtet, waren Heckhoff und Michalski unter anderem wegen Mordes, versuchten Mordes und Geiselnahme in Sicherungsverwahrung inhaftiert. Heckhoff hätte untere anderem im Jahr 1992 zusammen mit einem Mithäftling bei einem Zahnarzttermin in
der sauerländischen Justizvollzugsanstalt Werl, drei Justizbeamte und drei Arzthelferinnen als Geiseln genommen. Dabei habe sein Mithäftling zwei der Geiseln mit einer brennbaren Flüssigkeit und zündete sie an. Dadurch erlitten die Geiseln schwere Verletzungen. Die beiden Taxifahrer, die die Ausbrecher nach Köln brachten, wurden unverletzt frei gelassen. Sie erlitten jedoch einen Schock.

In der JVA Aachen wurde vor 15 Jahren eröffnet. Damals galt sie als eine der modernsten Haftanlagen in Europa. Rund 800 Häftlinge sind in Aachen wegen schweren oder schwersten Delikte inhaftiert.

Aktualisiert um 12:30 Uhr
Schwerverbrecher sind bewaffnet
Die Polizei Aachen teilt mit, dass sie die Fahndungsmaßnahmen im Verlauf des Vormittages intensiviert und ausgeweitet habe. Sie bittet die Bevölkerung dringend um Hinweise. Hinweise sollten an die 110 der Polizei gmeldet werden. Die Polizei warnt ausdrücklich, gegen die Ausbrecher vor zu gehen. Sie geht inzwischen davon aus, dass die Ausbrecher bewaffnet sind.

Aktualisiert um 15:15 Uhr
Mitarbeiter der JVA festgenommen
Wie die Polizei Aachen gerade Report-k.de bestätigte, wurde ein Mitarbeiter der JVA auf Antrag der Staatsanwaltschaft Aachen festgenommen. Ob der Mitarbeiter, den beiden Männern zur Flucht verholfen hat, ist derzeit noch unklar. Sobald weitere Informationen vorliegen, wird Report-k.de Sie darüber informieren. Ob die Schwerverbrecher sich noch in Köln aufhalten, ist derzeit nicht gesichert. Laut Medienberichten wurden sie das letzte Mal vor dem Kölner Hauptbahnhof gesehen. Der Fernsehsender "n-tv" berichtet derweil, dass es einen SEK-Einsatz in Troisdorf gegeben habe. Laut dem Spiegel haben Heckhoff und Michalski am Donnerstag um 19.30 Uhr einen Wachmann und einen Pförtner überwältigt und gefesselt. Dies hätte die nordrhein-westfälischen Justizministerin Roswitha Müller-Piepenkötter heute bekannt gegeben. Außerdem hätten die beiden Männer zwei Pistolen mit jeweils acht Schuss Munition erbeutet. Wie sie an die Waffen gelanten, die in einem Tresor aufbewahrt worden wären, sei derzeit noch unklar. Das erste Taxi, dessen Fahrer sie am Abend dazu zwangen, sie nach Kerpen-Buir zu bringen, ist offenbar zufällig vor Ort gewesen. Der Fahrer hatte offenbar einen Freigänger zurückgebracht.

Aktualisiert um 15:35 Uhr
In Troisdorf bei Siegburg durchkämmen Polizeibeamte zur Stunde eine ehemalige Kaserne, auf deren Gelände zwei verdächtige Personen gesehen wurden, sagte ein Polizeisprecher der dts Nachrichtenagentur. Auch vor einem Baumarkt in Dierdorf im Kreis Neuwied sollen die Männer gesehen worden sein. Hier wurden zahlreiche Polizeikontrollen in der Umgebung eingerichtet.

[ag; ots]