Der Legende nach traf die britische Königstochter Ursula in Köln auf den grausamen Hunnenkönig Attila. Ihr Schicksal war besiegelt! Sie starb den Märtyrertod und mit ihr ihre 11.000 Begleiterinnen. Der Rest ist Kölner Geschichte. Doch kann die heutige Jugend aus der Jahrhunderte alten Überlieferung noch etwas nachvollziehen? Sie kann! Das beweist das Theaterprojekt im Museum Schnütgen in Zusammenarbeit mit den Schülern der Klasse 7c des Kölner Albertus-Magnus-Gymnasiums. Denn die Themen Zivilcourage und Gewalt, aber auch Liebe und Partnerwahl die bei der Sage eine große Rolle spielen, sind auch heute noch aktuell.

In der modernen Inszenierung ist Ursula wie schon im Mittelalter nicht nur Opfer, sondern eine selbstbewusste und äußerst gebildete Frau. Ihre Gegenspieler – neben einem Attila im Gewaltrausch vor allem der leicht naive und verwöhnte Königssohn Ätherius – können ihr nicht das Wasser reichen. Schnell begriffen die Schüler: Es kommt vor allem darauf an, seiner Überzeugung treu zu bleiben und sich auch zu wehren, wenn es nötig wird. Dabei erleben die Zuschauer in den Dialogen mögliche Antworten auf Gewalt oder sammeln Bewertungskriterien für die erste Liebe. Deutlich wird auch, dass manche heutigen Sorgen und Fragen schon zu früheren Zeiten und in anderen Kulturen eine Rolle spielten.


Foto: Ursula weist den verwöhnten Ätherius brüsk ab


Museumsführung vor der Aufführung
Vor den Aufführungen nehmen die Zuschauer an einer Führung im Museum Schnütgen zu Kunstwerken teil, die die Geschichte der Heiligen Ursula im Museum erzählen und so den Bogen schlagen von der alten zu der neuen Interpretation der Heiligenlegende.

Die weiteren Termine:
* 14. Dezember 2010 jeweils um 15 und 19 Uhr
* 21. und 22. Dezember 2010 um 15 Uhr
* 18. und 19. Januar 2011 um 15 Uhr
* 25. und 26. Januar 2011 um 15 Uhr

Das Theaterstück richtet sich an Kinder ab 8 Jahre, der Eintritt kostet zwei Euro, für Erwachsene fünf Euro. Die Kurzführung durch das Museum Schnütgen 30 Minuten vor Spielbeginn ist im Eintrittspreis enthalten.

[kp]