Eindrucksvolle Zeichnungen zeigen die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema

Auf eine Iniative des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog, der 1996 den 27.Januar als Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus ausrief, geht das Projekt zurück. Seit 1998 nehmen Kölner Schulen an dem Jugend- und Schüler-Gedenktag teil. In diesem Jahr, das Elisabeth von Thüringen Gymnasium, der Berufskolleg Ulrepforte, die Konrad-Adenauer-Schule, das Georg-Büchner-Gymnasium, das Gymnasium Köln Nippes, das Maximilian-Kolbe-Gymnasium, die KGS Lindenburger Allee, das Leibfrauengymnasium, die Europaschule Köln, die Bertha-von-Suttner Gesamtschule aus Dormagen, die Gesamtschule Weilerswist, die Jehovas Zeugen, das Kinderforum und das Schulverwaltungsamt.


Arbeiten aus dem Maximilian-Kolbe-Gymnasium: Porträts von Widerstandskämpfern, das große Bild zeigt Dietrich Bonhoefer.

Eindrucksvoll sind die Arbeiten aus dem Maximilian-Kolbe-Gymnasium, hier haben die Schülerinnen und Schüler Widerstandskämpfer das Dritten Reiches porträtiert, wie Dietrich Bonhoefer, Anne Frank, Sophie Scholl oder Maximilian Kolbe. Neben den gelungenen Porträtstudien haben sich die Jugendlichen aber auch mit den Biografien, Gedanken und dem Warum des Widerstandes auseinandergesetzt. Das Thema wird erstaunlich unterschiedlich angegangen, während die einen sich direkt dem Thema nähern und Folterszenen darstellen, arbeiten andere subtiler und nehmen sich zum Beispiel die Stolpersteine zum Thema. Auch wird das Thema nicht nur auf eine Betrachtung der historischen Zusammenhänge reduziert, sondern setzt sich auch mit Ausländerfeindlichkeit und Rassismus in der Gegenwart auseinander.


Janika mit ihrer Arbeit

So hat sich Janika aus der siebten Klasse der Gesamtschule Weilerswist mit Rassismus in der heutigen Zeit auseinandergesetzt und dazu ein Buch verfasst. Recherchiert hat sie in der Zeitung und im Internet und sich mit der Frage auseinandergesetzt, was man denn tun kann, wenn man zum Beispiel Zeuge einer rassistischen Tat im Bus wird. Auch in Weilerswist gibt es in jedem Jahr ein fächerübergreifendes Projekt das sich mit dem Thema Opfer des Nationalsozialismus auseinadersetzt. Bewußt setzten die Lehrer den Schülern keine Grenzen sondern lassen den Jugendlichen Freiräume. Einer der Lehrer war erstaunt darüber, wie tiefgreifend sich die Schüler schon mit dem Thema befasst und es auch erfasst haben.

Auch konnte man direkt vor Ort im Spanischen Bau ein Zeichen setzen. Das Kinderforum sammelt "1000 Kinderhände gegen Rechtsextremismus und Gewalt". Diese Aktion wurde begonnen, als die als rechtsgerichtet geltende Partei "proKöln" begann Flyer und Zeitungen vor Kölner Schulen zu verteilen. Die Kinder wollten selbst etwas dagegen tun. Gestartet wurde das Projekt am Weltkindertag.

Es ist eindrucksvoll wie die Jugendlichen sich mit dem Thema auseinandersetzen, vor allem die Vielfalt der Themen und deren Aufarbeitung zeugt von tiefgründiger Erfassung der Zusammenhänge. Der richtige Weg aus der Vergangenheit für die Zukunft zu lernen, ist die vielfältige und offene Reflektion über die Historie und der ist am gestrigen Mittag im Kölner Rathaus sichtbar geworden. Die Ausstellung ist noch bis zum 12. Februar 2007 im Spanischen Bau des Kölner Rathauses zu sehen.

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Weitere Termine zum Jugend- und Schülergedenktag in Köln:

Bühnenprogramm
Donnerstag, 25. Januar 2007, Beginn 8:30 Uhr, Ende ca. 12:45 Uhr
Friedrich-Wilhelm Gymnasium
Severinstraße 241
Köln Altstadt Süd

Sechs Schulen präsentieren am 25. Januar 2007 ein Bühnenprogramm mit Video, Theater, Liedern und Texten zum Thema. Auch Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma wird einige Worte sprechen. Auch Zeitzeugen wie Jean Jülich von den "Edelweißpiraten" werden an der Veranstaltung teilnehmen. Eine vorherige Anmeldung unter Tel: 221-29247 ist erforderlich.
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Ausstellungseröffnung
Donnerstag, 25.Januar 2007, 18:30 Uhr
Stadtgymnasium Porz
Humboldstr. 2-8
Köln Porz

Präsentiert werden didaktisch aufgearbeitete Kinderzeichnungen einer Zeitzeugin des Nationalsozialismus. —
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Weitere Veranstaltungen:

E R I N N E R N, Eine Brücke in die Zukunft, wird der Befreuung des KZ-Auschwitz vor 72 Jahren am 27.01.1945 gedacht.

Aus diesem Anlass findet am Samstag dem 27.01.2007 um 18:00 Uhr eine Gedenkveranstaltung in der Antoniter Citykirche auf der Schildergasse in Köln statt. Die Veranstaltung wird von einem breiten Bündnis organisiert. Im Anschluss findet einen Mahngang zum Vorplatz am Dom/ Hauptbahnhof statt. 
 

Beteiligte Gruppen und Organisationen die die Veranstaltung unterstützen:
Arbeitgemeinschaft Christlicher Kirchen in Köln; Arbeitskreis Lesben und Schwule in ver.di Köln; Bundesverband für Information und Beratung für NS-Verfolgte; Bündnis 90/Die Grünen; CDU-Fraktion im Rat der Stadt Köln; Centrum Schwule Geschichte; DGB Region Köln-Leverkusen-Erft-Berg; Die Linke. Köln, Fraktion im Rat der Stadt Köln; Die Linkspartei. PDS Köln; DKP Köln; Evangelische Gemeinde Köln; FDP Kreisverband Köln; Friedensbildungswerk Köln e.V.; Friedensforum Köln; Initiative „Die Bahn erinnern“; Jüdische Liberale Gemeinde Köln; Jugendclub Courage Köln e.V.; Kölner Appell gegen Rassismus e.V.; Kölner Frauengeschichtsverein; Kölnische Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit; LAG Lesben in NRW; Melanchthon-Akademie; NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln; Pax – Christi Köln; Rom e.V.; Projektgruppe Messelager; SPD-Fraktion im Rat der Stadt Köln; Synagogen-Gemeinde; Verdi Bezirk Köln; Verein EL-DE-Haus e.V.; Verein gegen Vergessen – für Demokratie, Regionalgruppe Mittelrhein; Vereinigung der Verfolgten des Naziregime/Bund der Antifaschisten Köln; WASG Kreisverband Köln; Werkstatt für Ortsgeschichte Köln-Brück.

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung