Chaos auf den Autobahnen im Kölner Norden
Im Kreuz Köln Nord hat sich auf der Auffahrt zur A57 ein LKW auf einer festen Schneedecke festgefahren. Dieser blockiert derzeit den Kölner Autobahnring und die A1 in Richtung Süden. Aber auch in entgegengesetzter Fahrtrichtung auf der A1 müssen sich die Autofahrer in Geduld üben. Im Kreuz Leverkusen steht ein schwerer LKW der einen Bagger geladen hat. Auch dieser kommt weder vor noch zurück. Die Kölner Polizei hat das Technische Hilfswerk angefordert und hofft mit deren Hilfe den festgefahrenen LKW wieder flott zu bekommen. Wie lange sich die Blockierungen hinziehen ist noch nicht bekannt. Im Kölner Stadtgebiet, Leverkusen und den Kölner Autobahnen ereigneten sich zwischen 13-16 Uhr 38 Unfälle. Allerdings geht die Kölner Polizei davon aus, dass diese Zahl zunehmen wird.

Kölns Salzvorräte schwinden stündlich
Verhängnisvoller kann ein Zusammentreffen kaum sein: Zeitgleich zur Schneefront geht den Kölner Abfallwirtschaftsbetrieben AWB das Streusalz aus. Im Herbst hatten sie 2000 Tonnen Streusalz eingelagert. „Unsere Lager waren bis oben hin voll“, versicherte ein AWB-Sprecher report-k. Doch gestern Nachmittag waren die Vorräte fast komplett verbraucht: Gerade mal 100 Tonnen hat Köln derzeit noch zur Verfügung, um sie auf die Straßen zu streuen.

Kritik wegen mangelhafter Planung weist die AWB dennoch weit von sich. Im vergangenen Jahr sei bis zum 16. Dezember noch kein einziger Wintereinsatz gefahren worden. Diesmal bricht der Winter schlicht mit alten Gewohnheiten. Zudem komme die Salzindustrie mit der Produktion nicht nach. Was die Werke verlässt, wird zu den Autobahnmeistereien geschafft. Die haben Vorrang. „Wir versuchen im Ausland Salz zu kaufen“, sagte der AWB-Sprecher.

Hilfsweise wird in Köln Split und Granulat gestreut sowie Natriumchloridlösung versprüht. Zudem sollen Kehrmaschinen Zusatzeinsätze fahren. Wie die AWB eingesteht, sind die Kehrmaschinen machtlos bei vereisten Straßenoberflächen.

Wetterdienst dehnt Unwetterwarnung aus
Der Deutsche Wetterdienst dehnt seine Unwetterwarnung vor starkem Schneefall mit starken Schneeverwehungen für weite Teile Deutschlands aus. Betroffen sind nun die Bundesländer Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Thüringen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Baden-Württemberg und Bayern. Die aktuelle Warnung gilt zunächst bis Freitag, 4 Uhr. Durch den Schneefall könnten stellenweise Straßen und Schienenwege unpassierbar werden. Zudem besteht die Gefahr, dass Bäume unter der Schneelast zusammenbrechen. Von der Nordsee her greift ein Frontensystem auf Deutschland über, so dass von Nordwest nach Südost fortschreitend, mit teilweise starken Schneefällen gerechnet werden muss. Dazu frischt der Südwestwind stark bis stürmisch auf, so dass es vor allem in exponierten Lagen zu starken Schneeverwehungen kommen kann.

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