Kiel | Nach der Landtagswahl in Schleswig-Holstein hat die SPD unter Spitzenkandidat Torsten Albig die Aufnahme von Sondierungsgesprächen für eine „Dänen-Ampel“ angekündigt. Die ersten Gespräche mit den Grünen soll es an diesem Donnerstag geben, der Beginn von Verhandlungen mit dem SSW ist für Freitag angesetzt. Eine Koalition der drei Parteien hätte im Kieler Landtag eine knappe Mehrheit von einem Mandat.

Zudem haben die Piraten in Schleswig-Holstein, die mit 8,2 Prozent und sechs Sitzen im Landtag vertreten sind, angekündigt diese Koalition unterstützen zu wollen. Derweil beharrt jedoch auch die CDU, die am Sonntag knapp zur stärksten Partei gewählt worden war, auf ihrem Regierungsanspruch. Rechnerisch möglich wäre für die Christdemokraten nach dem Wahlergebnis eine große Koalition mit der SPD oder ein „Jamaika“-Bündnis mit Grünen und FDP.

Die schleswig-holsteinische CDU habe der SPD, den Grünen und der FDP Gespräche über die Bildung einer neuen Landesregierung angeboten, sagte der Landesvorsitzende Jost de Jager am Montagabend nach der Sitzung des Landesverbandes. Bei der Landtagswahl am Sonntag hatte die SPD kräftig zulegen können und wurde mit 30,4 Prozent zur zweitstärksten Partei knapp hinter der CDU mit 30,8 Prozent der Stimmen. Beide Parteien errangen aber gleich viel Sitze im neuen Landtag. Drittstärkste Kraft wurden die Grünen mit 13,2 Prozent. Die FDP konnte mit 8,2 Prozent wieder in das Landesparlament einziehen. Auch die Piratenpartei hat dem Sprung mit 8,2 Prozent geschafft. Der Südschleswigsche Wählerverband (SSW), der als Vertreter der dänischen Minderheit nicht an die Fünf-Prozent-Hürde gebunden ist, erreichte 4,6 Prozent. Nicht mehr im Landtag vertreten ist hingegen die Linkspartei mit 2,2 Prozent der Wählerstimmen.

Autor: dts